Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Maddy Smith ist die Tochter des Dorfschmiedes Jed und wird allgemein als Hexe angesehen. Wenn in ihrer Umgebung ein Unglück geschieht, angefangen mit überkochender Milch und bis hin zu Unfällen - immer ist es das Mädchen mit dem Runenmal auf der Hand. Maddy hielt sich immer für einzigartig mit ihrer Rune. Um ein wenig Geld zu verdienen, arbeitet sie als Magd im Gasthaus des Dorfes, "Zu den sieben Schläfern". So wie an diesem Montagmorgen, 7 Uhr, fünfhundert Jahre nach dem Weltuntergang. Kobolde haben mal wieder im Keller des Wirtshauses ihr Unwesen getrieben, und Maddy versucht, die Kobolde wieder loszuwerden. Bei dem Zechgelage hat jedoch ein Kobold den Rückzug verpasst und wird von Maddy gefunden. Der Kobold kommt mit dem schönen Namen Zucker-und-Sack daher.
Dieser humorvolle Anfang täuscht im ersten Moment darüber hinweg, dass es zum Schluss doch wieder um den Bestand der Welt gehen wird. Maddy lernt einen Mann kennen, der wegen seiner Augenklappe Einauge genannt wird. Wer sich ein wenig in der Mythologie auskennt, wird sofort auf den alten Asen-Gott Odin tippen. Odin ist auf der Suche nach Menschen, die wie Maddy ein Runenzeichen tragen. Von Einauge lernt sie, wie sie die Kräfte der Rune beherrschen kann. Und jedes Jahr aufs Neue, wenn er wieder in das abgelegene Dorf kommt, bringt Einauge Maddy etwas mehr bei. Im aktuellen Jahr, nach dem verpatzten Weltuntergang, kommt Einauge gut zwei Wochen zu spät, und damit überstürzen sich langsam die Ereignisse. Die beiden mit Runen gemarkten Menschen öffnen ein geheimnisvolles Hügelgrab, um Hilfe von den sieben Schläfern zu erhalten.
Diesen Roman habe ich bereits vor einigen Wochen erhalten und seitdem zwei Mal gelesen. Seither habe ich mich darauf gefreut, dieses Buch vorstellen zu dürfen. Joanne Harris schreibt hervorragende Geschichten. Für ein Jugendbuch eigentlich zu schade, da es als Buch für Erwachsene ebenso geeignet ist. Die Mischung aus Humor, vor allem in Verbindung mit dem Kobold Zucker-und-Sack, und der gewaltigen Umstellung der Welt macht das Buch zur wundervollen Beschreibung einer neuen Fantasywelt. Die Beschreibung des Inhalts, der viel bei der nordischen Götterwelt entlehnt, ist absichtlich knapp gehalten. Man wirft mir manchmal vor, zu viel zu erzählen. Hier beschreibe ich extra wenig, damit ich nicht zu viel vorwegnehme. Das Buch ist einfach lesenswert. Ein besseres Prädikat kann es gar nicht erhalten.