Reihe: Kantaki-Zyklus, 6. Band/Graken-Trilogie, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ich weiß nicht, woher Andreas Brandhorst die Zeit nimmt, seine Romane zu schreiben. Als Übersetzer müsste er voll ausgelastet sein, wo er, zumindest für mich, zu den Besten gehört. Seine übersetzten Bücher lesen sich immer sehr gut.
Das gilt ebenfalls für seine eigenen Werke. Als ich ihn vor etwa 30 Jahren kennen lernte, damals in der AGSF, schrieb er schon Geschichten. Die Liebe hat er beibehalten, und mit seinem Kantaki-Zyklus hat er mich bislang überzeugt. Er beweist eine große Vorstellungskraft, beschreibt farbige Welten, die realistisch wirken und den Leser immer wieder fesseln. So auch im vorliegenden Roman, der einen Höhepunkt seines Kantaki-Zyklus darstellt.
Der Kampf gegen die feindlichen Graken dauert an. Jahrhunderte an Kriegen, Kämpfen und Gräueln ziehen sich durch die aufgezeichnete Geschichte der Menschheit. Nur noch ein Dutzend Sonnensysteme kann sich gegen die Graken halten. Aber sicher nicht mehr lange. Die beiden Handlungsträger Impro Zacharias und seine Begleiterin Tamara, eine Meisterin der Tal-Telassi, entdecken eine neue Angriffswaffe der Graken. Die Feinde haben eine wahrlich gigantische Maschinerie in Gang gesetzt. Sie sammeln an einem geheimen Ort im Ophiuchus-Graben die gebündelte Kraft von Sonnen, um so die Verteidigung der letzten freien Sonnensysteme zu überwinden.
Auf der Suche nach den uralten Hinterlassenschaften der Kantaki stoßen Dominique und Rupert auf einen Menschen, der vor Jahrtausenden in ein Zeitfeld eingeschlossen wurde. Eine Befreiung endet erst einmal in einer Gefangennahme.
Es ist klar, dass der Roman mit einem Ende gesegnet ist, das für die Unterdrückten und Gefährdeten gut endet. Das ist in den meisten Romanen von Andreas Brandhorst der Fall. Er lässt sich aber auch mit dem Epilog noch die Möglichkeit offen, weitere Romane zu schreiben. Denn als Tamara den Schritt in die Zukunft wagt, ist das nur ein kleiner Schritt für sie, aber ...
Ich werde nicht müde, auf deutsche Autoren hinzuweisen und zu erklären, sie seien genauso gut oder gar besser als viele der Übersetzungen aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum. Andreas Brandhorst, Wahlitaliener, gehört für mich in jedem Fall dazu.