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Serie / Zyklus: Fear Itself (weitere Rezensionen von Rupert Schwarz auf fictionfantasy findet man hier) |
Beinahe schon traditionell ist das Frühjahr der ideale Zeitpunkt für die großen amerikanischen Comicverlage, ihr Jahres-Crossover loszutreten. Bei DC hat man sich 2011 für Flashpoint, einem Crossovers, dass sich mit einer alternativen Realität beschäftigt entschieden, während Marvel zurückkehrt zu den großen Wurzeln solcher Crossover und ein Event startet, dass durchaus Potential hat, den legendären Secret Wars gleichzukommen. Zumindest lassen die ersten Hefte großes Vermuten und man darf wieder mal erleben, wie ganze Straßenblocks den Erdboden gleich gemacht werden, während der Held sich mit den Schurken kloppt.
Doch worum geht es bei Fear Itself?
Alles beginnt in New York, als Steve Rogers mit den Avengers versucht eine Menschenmenge zu beruhigen. Dann eskaliert die Situation und obwohl am Ende keine Opfer zu beklagen gibt, fühlen die Helden doch, dass etwas gar nicht in Ordnung sind. Zum selben Zeitpunkt findet Sin, Red Skulls Tochter, einen Hammer, der Thors Hammer Mjolnir nicht unähnlich ist. Die Waffe gibt ihr göttliche Kräfte, doch ihr Wille wird von einer unbekannten Macht unterdrückt. Im Verlauf der nächsten Tage tauchen weitere Waffen auf und es sind auch Helden wir Hulk oder Ben Grimm, die der unbekannten Macht erlegen und sich gegen ihre Verbündenten wenden. Thor will die Götter Asgards aufrufen, den Menschen zur Hilfe zu kommen, doch dann taucht Odin auf und befiehlt die Rückkehr nach Asgard und Thor selbst lässt er in Ketten legen und mitschleifen. Es ist offenkundig: Odin hat Angst und was immer sich auf der Erde tut, es hat mit einem uralten Feind zu tun, den der Göttervater nicht konfrontieren werden möchte.
Wie schon in den letzten Events ist auch dieses Crossover sehr modular gestaltet. Man muss nicht alle Hefte kaufen (was wohl bestimmt 50 Stück wären) sondern es reicht, die Hauptserie mit 7 Heften zu verfolgen um die Rumpfgeschichte mitzuverfolgen. Die sogenannten Tie-Ins der normalen Serien haben auch eine gewisse Eigenständigkeit und könnten sogar ohne das Lesen von Fear Itself gelesen werden. D. h. ein Aktion wie bei Secret Wars II steht nicht bevor, als am Ende von jeden Heft genannt wurde, in welchen Heften von welchen Serien die Handlung weitergeführt wird bis sie dann in der nächsten Ausgabe von Secret Wars mündet. Vielen Dank, dafür, Marvel.
Die Geschichte an sich beginnt recht episch und künstlerisch gibt die Arbeit von Stuart Immonen (Zeichnungen), Wade Von Grawbadger (Tusche) und Laura Martin (Farbe) absolut keinen Grund zur Klage. Das ist wirklich beste amerikanische Arbeit und inhaltlich kann Matt Fraction ebenfalls überzeugen, auch wenn es noch zu früh für ein abschließendes Urteil ist. Fakt ist, dass dies endlich mal wieder ein Crossover ist, bei dem gewaltige Kräfte entfesselt werden und ordentlich was kaputt gehauen wird. Sicher, das hört sich nicht nach einem intellektuell anspruchsvollen Thema an, aber hey, wir reden hier von Superhelden Comics und hin und wieder will man sehen, was passiert, wenn gewaltige Kräftige entfesselt werden. Wer also auf so etwas steht, wird auf seine Kosten kommen, da bin ich sicher. Wer dies nicht so mag, sollte zumindest Marvels Version von Thor mögen, denn er und die Götter von Asgard spielen in diesem Event eine wichtige Rolle. Wer weder das eine noch das andere mag, sollte liebe die Finger von diesem Crossover lassen.