Serie: Fallen Angels, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Als Jim Heron bei einem Arbeitsunfall stirbt, erlebt er eine faustdicke Überraschung: Er soll als Kämpfer für das Licht das drohende Armageddon abwenden. Dabei scheinen Gut und Böse des ewigen Kämpfens leid zu sein. Ein Wettbewerb über fünf Runden soll über das Schicksal der Menschheit entscheiden. Gelingt es Jim Heron, fünf Menschen davon abzuhalten, die falsche Entscheidung zu treffen, ist die Menschheit gerettet und dauerhaft vor den bösen Mächten geschützt. Allerdings: Die andere Seite spielt falsch und Jim Herons erster Auftrag ist ausgerechnet sein alter Chef Vin diPietro, dem er keine positiven Gefühle entgegenbringt.
Nun, da jeden Monaten gefühlte 100 neue Vampir-Romane erscheinen, müssen sich die Autoren (vornehmlich Autorinnen) überlegen, wie sie aus der Masse herausstechen. J. R. Ward, die Autorin der sehr erfolgreichen Black-Dagger-Reihe, hat sich nun diesem Thema zugewandt, das thematisch ähnlich ist, aber es kommen eben keine Vampire vor. Die Autorin schreibt nach ihrem üblichen, bislang sehr erfolgreichen Muster und lässt Vin zwischen zwei Frauen schwanken: Die eine ist eine Prostituierte, mit einer tragischen Vergangenheit, die andere ist seine Verlobte, die sich - wie nicht anders zu erwarten - als Dämonin entpuppt. Das Ganze erzählt die Autorin in ihrem flüssigen Stil, der den Roman zu einem angenehmen Zeitvertreib macht. Auch spielt Sex wieder eine Rolle, allerdings geht es nicht ganz so zur Sache wie in der Black-Dagger-Reihe, die immer wieder ins Pornographische abdriftet.
Nach dem ersten Band der wohl auf fünf Teile ausgelegten Reihe kann man noch nicht so viel sagen. Der Beginn ist etwas langsam und teilweise ist die schnoddrige Art, in der die Mächte des Lichts Jim ihren Auftrag geben, sehr gewöhnungsbedürftig, aber der Roman hat auch seine guten Seiten. Es sind vor allem die Nebenfiguren Vin und Marie-Terese (die Prostituierte), die das Buch interessant machen. Deswegen habe ich so meine Bedenken wegen der Folgebände. Ist Jim Heron wirklich ein tragfähiger Protagonist? Nach dem Abschluss des ersten Bandes bin ich geneigt, Nein zu sagen, und da wohl Vin und Marie-Terese im Folgeband keine Rolle spielen werden, befürchte ich, dass die Autorin Probleme haben wird, ihre Reihe überzeugend fortzuführen bzw. auszubauen. Aber mal sehen.
6 von 10 Punkten.