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Reihe: Fabelheim, Band 4 Eine Rezension von Alexander Haas |
Kendra erholt sich gerade daheim von ihren letzten Abenteuern in Fabelheim, da geht es für sie auch schon weiter. Sie wird entführt und im Haus der mysteriösen Torina eingesperrt. Das Rätselraten um ihren geheimnisvollen Entführer ist aber schnell geklärt: Sphinx.
Doch Kendra helfen zwei Dinge auf die Sprünge, zum einen ein geheimnisvoller Helfer, der ihr die Flucht ermöglicht, zum anderen kommen ihre Verbündeten in der Heimat schnell ihrem Doppelgänger auf die Schliche.
Nach dieser Episode ist allen klar: Sphinx will das Dämonentor öffnen und ist auf der Jagd nach den hierzu notwendigen Artefakten. Das können die “Fabelheimer” nicht zulassen und machen sich selbst auf die Suche. Allerdings führt ihre Reise sie an einen Ort der gefährlicher ist als alles andere, was sie bereits entdeckt haben: Wyrmoos - die Zuflucht der Drachen. Doch fast gefährlicher als die Drachen ist die Frage, wer ist Freund - und wer ist Feind …
Normalerweise kann und soll man einem Autor nicht den Unsinn zur Last legen, den sein Verlag auf ein Buch drauf schreibt. Aber wenn Penhaligon hier “All-Age-Roman” draufschreibt, dann kann einem das doch schon die Zornesader auf die Stirn zaubern.
Mal davon abgesehen, dass der Begriff allein schon unsäglich ist, so ist Fabelheim auch kein Buch für alle Altersklassen, sondern ein Jugendbuch - Ende der Diskussion. Mehr gibt die Geschichte einfach nicht her. Die Konstruktion der Handlung ist nicht schlecht, aber doch eher schlicht: Die Truppe wird vor ein Problem gestellt, das eigentlich unmöglich zu lösen scheint, aber die Kinder der Truppe um Kendra und ihren Bruder Seth (der sich langsam beginnt, aus ihrem Schatten zu lösen) finden natürlich einen Weg. Das ist auf Dauer doch langweilig.
Auch die Handlung in der Drachenzuflucht Wyrmoos ist nicht in letzter Konsequenz durchdacht, bzw. müsste eigentlich für den Rest der Geschichte dramatische Folgen haben (was ich allerdings nicht glaube). Als Jugendlicher hätte mich das vermutlich aber nicht so sonderlich gestört. Hier hätte ich mich von der Aktion, den scheinbaren Wendungen und der schnellen Erzählweise mitreißen lassen.
Aber genug aus der langweiligen “Erwachsenenperspektive”, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das Buch als 13jähriger geliebt hätte. Eben kein großes langweiliges Palaver, schnelle Handlungsabschnitte, viel Aktion und Intrigen. Alleine in diesem Band gibt es mehrere Charaktere, die scheinbar die Seiten wechseln ...
Im Zentrum aber stehen zwei Kinder/Jugendliche, die immer noch eine vollkommen neue Welt und vor allem ihre wachsenden Fähigkeiten entdecken. Dabei ist Kendra schon weiter als Seth, der den ersten Schritt zu einer vermutlich großen Entwicklung jetzt erst nimmt. Dafür wird Kendra aber auch nicht vergessen und darf sich neben Ihren besonderen Fähigkeiten auch noch mit so “Allerwelts”-Problemen wie der ersten richtigen Liebe auseinandersetzen. Das gefällt mir, dass der Autor versucht sich doch auf unterschiedliche Weise mit seinen Charakteren zu beschäftigen.
Fazit: Als Jugendlektüre durchaus zu empfehlen, kann mit den “großen” seiner Zunft aber nicht mithalten.