Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Reinhard Zens |
Alles beginnt damit, dass Towne der skeptischen Journalistin Joanna Cross, die gerade einen esoterischen Betrüger hat auffliegen lassen, beweisen möchte, dass es sehr wohl übersinnliche Phänomene gibt, die allerdings nichts mit Spukgestalten und Poltergeistern zu tun haben.
Er trommelt eine Runde von acht Leuten, darunter auch Joanna, zusammen und behauptet, dass diese Runde in der Lage ist, einen Geist zu erschaffen - nach strengen wissenschaftlichen Richtlinien und durch moderne Technik dokumentiert.
Die Runde erfindet Adam Wyatt, einen Lebemann des 18. Jahrhunderts. Sie machen Zeichnungen von ihm und verfassen eine Biographie. Nachforschungen beweisen: dieser Mann hat nie existiert und ist eine reine Erfindung der Gruppe.
Nach einigen Wochen des "Entwerfens" ihrer Figur beginnen die Sitzungen, in denen Adam "beschworen" werden soll - und wirklich gelingt es ihnen, Kontakt zu dem imaginären Adam aufzunehmen. Der Beweis scheint erbracht und der Geist soll wieder gebannt werden - und da beginnt der Horror.
Adam, die Essenz aus den Gedanken der Gruppe, entwickelt ein unfassbares Eigenleben. Mitglieder der Gruppe kommen ums Leben und Joanna steht eines Tages plötzlich vor einem Grabstein: "Adam Wyatt, 1761 - 1840".
Haben sie nur den Geist Adams erschaffen - oder auch die Person? Verändert sich die Vergangenheit, unmerklich für alle Menschen, nur spürbar für die wenigen Überlebenden der Gruppe?
EX wurde von mir nicht gelesen sondern gefressen. Die anfängliche Neugier wird zu Spannung und steigert sich bis zum Zerreißen. Das Ende überrascht nicht wirklich, denn es entwickelt sich kontinuierlich und sicher, ohne aber die Spannung zu verlieren. Ambrose hat's drauf!
Der Beobachter verändert das Objekt der Beobachtung. Soviel ist sicher. Und in der Wissenschaft werden viele Sachen erst errechnet und dann werden Beobachtungen durchgeführt, bis man ein Ergebnis sieht, in das man die Richtigkeit der Berechnungen hineininterpretieren kann. Auch soviel ist sicher.
Aber was ergibt sich daraus?
Wird die Welt wirklich jeden Tag von Neuem in den Gedanken oder Träumen eines Bewusstseins erdacht - mit aller Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die zu dieser Welt gehört? Kann jedes Bewusstsein dieser Welt die Welt wieder verändern, neu erschaffen?
Und kann man solche philosophische Fragen in einen Thriller verpacken?
Die Antwort lautet: JA!