Titel: Ewiglich die Hoffnung
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Sehnsucht, stärker ist als jede Vernunft. Liebe, ewig und für alle Zeiten.... Nichts wünscht sich Nikki sehnlicher zurück als Jack, der sich für sie geopfert hat und den Weg ins Ewigseits angetreten war. Nun versucht Nikki alles, um ihn zu retten. Doch die Träume, in denen Jack ihr erscheint, werden immer schwächer und sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Da macht der undurchschaubare Cole ihr ein unglaubliches Angebot und verspricht, Jack zu finden. Doch kann Nikki ihm wirklich trauen?
Meine Meinung:
Der erste Band von Brodi Ashtons Ewiglich-Trilogie vermochte vor knapp einem Jahr nicht jedes Leserherz zu erwärmen und somit dürften Nikki, Jack & Cole für manch einen bereits im Ewigseits des Romantasy überlagerten Buchmarktes verschollen gegangen sein. Nicht so für mich! Ergo wagte ich mich erneut in die Unterwelt und wurde indes nicht hoffnungslos! Es wird spannend, emotional & ein winziges bisschen romantisch. Endlich legt Nikki die Stricknadeln beiseite und schreitet aktiv zu Taten. Da blättern sich die Seiten wie von selbst um und die Hoffnung auf ein etwas verdaulicheres Ende wächst - kleine Dämonen am Ende des Tunnels jedoch nicht ausgeschlossen!
Das Ende von "Ewiglich die Sehnsucht" war, man kann es nicht anders sagen, höchst gemein. Da verschlägt es einen schon mal vom begeisterten Buchhimmel in die ungeduldige Buchhölle. Fiese Cliffhanger sind eindeutig im Trend und ein gutes Lockmittel für den Folgeband. Wer stöhnt da nicht genervt auf? Ähnliche Gefühle hegte manch ein Bücherwurm im sehnsuchtsvollen Trilogieauftakt wohl gleichermaßen in Bezug auf die "Dreieckskiste" zwischen Nikki, Jack & Cole. Mal ganz abgesehen von Nik´s passiver Haltung. Dauerte es doch scheinbar ewiglich, bis die erschöpfte High-School-Schülerin aus ihrer Trance erwachte und endlich begann, einen Ausweg aus ihrer ganz persönlichen Hölle zu finden. Meiner Meinung nach eine reine Betrachtungsweise.
Wie der treffliche Titel "Ewiglich die Hoffnung" bereits andeutet, geht es nun etwas optimistischer zu. Nikki hat zwar mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen und gilt weiterhin als Außenseiterin (insbesondere nach Jacks Verschwinden), dennoch weiß sie genau was sie will - Jack im Ewigseits finden und retten. Mit anderen Worten: Nikki is back und begibt sich auf die hoffnungsvolle Suche nach ihrer einzig wahren Liebe Jack. Dafür benötigt sie Mut, Ausdauer, ein gutes Gedächtnis und vor allem eine Person, die zusehen sie eigentlich gerne meiden würde. Ja, selbstverständlich ist Mr. Co(o)le wieder mit von der Partie und lässt dabei lässig seinen Charme spielen. Doch wer hätte das gedacht? Die früheren Ereignisse sind nicht unbemerkt an dem umschwärmten Gitarristen vorbeigezogen. Demzufolge darf man nun etwas tiefer in seine (teils) gutherzige Seele blicken. Soll aber keinesfalls heißen, dass er nicht für die eine oder andere Überraschung gut ist. Oha!
Ebenfalls überraschend: Trotz fast einjähriger Ewiglich-Abstinenz war es erstaunlich leicht den Anschluss zu finden und dank des Prologs ist einem das unterweltlerische Ewigseits sofort wieder ein Begriff. So mögen wir das! Sowieso streut Ashton gekonnt wichtige Begebenheiten des Vorgängerbandes mit ein und lässt alte (für den Leser teils unbekannte) Erinnerungen zwischen Nikki & Jack mit einfließen. Da letztgenannter sich diesmal etwas rarmacht (wie wir wissen aus gutem Grund), passt es wunderbar. Nikkis Entscheidung in Sachen Liebe wird klar definiert und gestaltet sich entsprechend mitfühlend. Von Beginn an wird es emotional, wenn Nikki von Jack träumt und ihr schmerzlich bewusst wird, wie dringend sie ihn finden muss. Dass in "Ewiglich die Hoffnung" nun die Suche nach Jack dominiert, ist wohl keine Frage, denn eine eindeutige Diagnose.
Was schließlich folgt ist ein spannungsgeladenes, im guten Sinne energieraubendes wie fantasievolles Abenteuer mit erneut kreativ eingewebten Abstechern in die griechische Mythologie. Simsalabim, wo sind nur all die Seiten hin? Und ja, mag Cole noch so sexy sein, allein in Anbetracht der eingangs beschriebenen Seelenschlachtung würde ich ihm niemals folgen! Apropos, auf den letzten Metern kann es einem dann durchaus die Stimmbänder rauben. Wer rechnet auch mit SO WAS? Ich jedenfalls nicht und wenn ich ehrlich bin, bin ich damit auch nicht 100% zufrieden. Dabei geht es nicht einmal um das WAS, sondern um das WIE. Die zuletzt eingefädelten Überraschungen erschienen mir nicht komplett nachvollziehbar und der Weg (Nikki betreffend) gänzlich betrachtet irgendwie zu simpel und unoriginell inszeniert. Das ist jedoch nur ein minimaler Kritikpunkt. Ansonsten kann sich das Ende wahrlich lesen lassen, obgleich einige Fragen offen bleiben und fleißig spekuliert werden darf, wie es im finalen Band weitergehen wird. Ich werde mich dann gerne (also doch) ein weiteres Mal sehnsuchts- wie hoffnungsvoll ins Ewigseits stürzen. Aus dem Weg!
Kurz gesagt:
Nach der Sehnsucht folgt nun die Hoffnung und diese stirbt bekanntlich zuletzt. Getreu dessen schickt Brodi Ashton ihre Romanheldin im zweiten Band der Ewiglich-Trilogie in ein tatensprechendes wie phantastisches Abenteuer. Soll heißen: Nikki is back und begibt sich auf die hoffnungsvolle Suche nach ihrer einzig wahren Liebe Jack, während Mr. Co(o)le mal eine etwas andere Seite von sich zeigen darf - spannungsgeladen, emotional und ein kleines bisschen romantisch. So macht lesen Spaß! Obgleich das Ende (an glaubhaften Erklärungen) ein wenig unoriginell daherkommt. Trotzdessen ein absolut fesselnder Folgeband, der die Sehnsucht nach dem finalen Band schürt und das Herz erwärmt. Achtung Pageturner!