Titel: Everlight – Das Buch der Unsterblichen Eine Besprechung / Rezension von Valentina |
Inhalt
Serafina ist gerade mal vierzehn Jahre alt, als sie bei einem Überfall tödlich verletzt wird. Kurz vor ihrem Tod gibt ihr der Sohn des Apothekers, Cyrus, einen äußerst merkwürdigen Trank. Dieser löst ihre Seele vom Körper, so dass diese andere Körper besetzen kann. Cyrus schenkt ihr die Unsterblichkeit, doch nach 600 Jahren sieht sie darin eher einen Fluch. In jedem Leben an Cyrus gefesselt zu sein, wurde für Serafina unerträglich, weshalb sie beschließt auszubrechen. Doch kann sie ihm wirklich entkommen nach dem er ihr ganzes Leben kontrolliert hatte?
Meine Meinung
Mit ihrem Roman "Everlight" bietet Avery Williams einen interessanten Einblick in das Leben der Unsterblichen.
In Serafinas Leben läuft nichts mehr richtig seit sie vor 600 Jahren den Trank der Unsterblichkeit trinken musste. Die ersten Jahre waren vielleicht noch aufregend, doch irgendwann verliert die Unsterblichkeit ihren Reiz. Sera hat es satt sich von Cyrus ihr leben diktieren zu lassen, weshalb sie nach all der Zeit einen Ausbruch wagt. Ihr Körper ist im Begriff zu sterben und sie hofft auch endlich die ewige Ruhe zu finden, doch dann wird sie Zeugin eines Autounfalls. Das Mädchen stirbt, doch Seras Seele, die noch nicht bereit war zu gehen, nimmt den Körper der Toten für sich ein. Serafina erwacht in ihrem neuen Leben als Kailey Morgan.
Als Kailey hat sie keine andere Wahl als ihr Leben ganz neu kennen zu lernen. Sie erwachte in einer Familie, die sie für ihre Tochter hält, und weiß nicht recht was sie tun soll. Bei den Morgans erfährt sie Geborgenheit und Familienliebe, etwas was ihr viel zu früh genommen wurde. Als Kailey bekommt sie die Geborgenheit ein normales Leben mit Freunden und einer echten Liebe aufzubauen.
Doch so wohl sich Serafina auch in Kaileys Körper fühlt, muss sie doch befürchten, dass Cyrus sie findet. Ihre Angst verfolgt sie, lässt sie aber auch Mut fassen. Doch so groß ihre Angst auch ist, ist sie doch nicht unbegründet, denn Cyrus ist ihr bereits auf der Spur.
Im ganzen Geschehen spielen zwei junge Männer die Hauptrolle. Cyrus, der Mann aus Serafinas Vergangenheit, der in ihr mehr oder weniger sein Eigentum sieht. Er will in ihr einfach nur eine schöne Puppe haben, die nie widerspricht und er allen vorzeigen kann. Serafina soll nicht denken, sie ist nur jemand, mit dem er sich schmücken kann.
Noah hingegen ist der mögliche Mann ihrer Zukunft. Er war schon vorher mit Kailey befreundet, doch sie hielt die Freundschaft zu ihm geheim. Erst als Serafina als Kailey auftritt, wird er zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Durch ihn entdeckt und lernt sie ein ganz anderes Leben kennen. Sie lernt was es heißt wahrhaft zu lieben und das Liebe darauf beruht einander zu vertrauen.
In "Das Buch der Unsterblichen" wird den Lesern eine wunderschöne aber auch erschreckende Geschichte präsentiert. Die Autorin zeigt auf, wie schwierig das leben ist, wenn man komplett von jemanden abhängig ist. Durch Serafina wird es nur zu deutlich vorgeführt. Sie hat es sich gefallen lassen, dass jemand anders für sie alle Entscheidungen traf. Erst spät merkte sie deshalb, dass er sie damit von der Außenwelt abschnitt. Wenn alles für dich erledigt wird, was kannst du dann überhaupt? Hast du überhaupt ein Leben? Könntest du allein überleben?
Ein äußerst erschreckender Gedanke!
Das Schöne an dem Ganzen ist Serafinas Übergang in Kailey Leben. Es ist beinahe süß wie sie alles für sich neu entdeckt. Sera erfährt, dass alles auch anders ablaufen kann. Es gibt so viel mehr zu entdecken und nun hat sie die Chance dazu.
Avery Williams weiß nur zu gut wie sie ihre Leser bei Laune halten kann. Da die Erzählperspektive von Serafina ausgeht, sind ihre Gefühle dem Publikum näher und verständlicher. Ihre innere Unruhe und die Angst vor Cyrus halten die Spannung. Die Autorin schafft einen Drahtseilakt, bei dem einfach alles passieren kann wenn man nur einen falschen Schritt macht.
Alles in Allem ist dieses Buch als fesselnd und fantastisch zu beschreiben, gegen Ende jedoch auch ziemlich frustrierend. Es bleibt so viel offen, dass man sie am liebsten schreien würde. Da man als Leser so etwas aber nicht tut, bleibt man brav und ruhig und wartet ganz hibbelig auf den nächsten Band.
Fazit
"Everlight" gehört sicherlich zu den Büchern, die von der ersten Seite an begeistern. Die Charaktere überzeugen durch Tiefe und eine eigene Vergangenheit so wie einer gut nachvollziehbaren Gefühlswelt. Auch wenn das Ende des Bandes großen Frust erzeugt, macht es auch ziemlich neugierig auf das weitere Geschehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Fortsetzung nicht zu lange auf sich warten lässt.