Titel: Erik im Land der Drachen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Erik leidet an der volkstümlich als Krätze bezeichneten Hautkrankheit. Während er auf der alten Schule zumindest noch seinen Freund René hatte, ist er an der weiterführenden Schule völlig allein und auf sich gestellt. Wie immer, wenn jemand deutlich als Außenseiter gekennzeichnet ist - freiwillig oder unfreiwillig -, gibt es jemanden, der es übel meint. So auch bei Erik. Er leidet nicht nur unter seiner Hautkrankheit, sondern auch unter den Klassenkameraden.
Seine Mutter holt ihn heute von der Schule ab, um gemeinsam mi ihm zur Oma zu gehen. Erik hatte versprochen, ihr zu helfen, den Dachboden aufzuräumen. Auf dem Dachboden findet er ein altes unscheinbares Buch, in dem von der Quelle der Hoffnung die Rede ist. In dem Buch wird berichtet, wie ein Mädchen von der gleichen Krankheit geheilt wurde, die Erik befallen hat. Er träumt Nacht für Nacht vom Land Tamlia und der Quelle, die auch für ihn Hoffnung sein könnte. Das Wunder der Heilung würde ihm wirklich helfen, ein unbesorgtes Leben zu führen. Während eines Traumes fällt er in die Quelle und wacht in dem fremden Land auf, in dem Fabelwesen und sprechende Tiere zu Hause sind. Sogleich macht sich Erik auf den Weg, wieder zurück in seine heimische Welt zu gelangen. Der Weg ist gefährlich, was sich zeigt, als ihn der Zwerg Shilb gefangen nimmt. Mühsam gelingt die Flucht. Auf seinem weiteren Weg trifft er aber auch auf freundliche Wesen, wie Adlan, den sprechenden Ameisenbären, Alear den Luftgeist oder die Waldelfe Bermi.
Erik lernt die Geschichte des Landes kennen, in dem das Lachen verboten ist. Malin, der böse Herrscher, hat die Fröhlichkeit aus seinem Land verbannt. Um seine Macht zu festigen, ruft er den Drachen herbei. Die Lage der Bewohner Tamlias scheint aussichtslos.
Das vorliegende Jugendbuch zeigt den Weg von der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung. Trotz aller Widerstände gibt Erik nicht auf. Er kämpft gegen die Krankheit, die ihn in ihren unerbittlichen Krallen gefangen hält, ebenso wie gegen das Böse in der Person von Malin. Immer wieder wird er auf die Probe gestellt, die er mit neuen Freunden durchaus gekonnt meistert. Andrea Tillmanns Buch zeigt eine Welt, in der Gut und Böse klar getrennt sind. Das Thema ist sicherlich nicht neu, es wurde schon oft benutzt, um ein Jugendbuch zu schreiben. Andrea Tillmanns benutzt altbekannte Klischees, ohne sie auszuwalzen. Es gelingt ihr, neue Aspekte einzubringen. Schon aus diesem Grund ist das Buch lesenswert.