Serie / Zyklus: Scheibenwelt / Rincewind Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Wir erinnern uns: Am Ende von Der Zauberhut wurde Rincewind in die Hölle verschlagen. Der Leser hoffte, dass dies das letzte war, was man von Rincewind hörte, doch die Hoffnung trog. Ein 13-jähriger Nerd namens Eric beschwört einen Dämon, ihm drei Wünsche zu erfüllen soll. Dummerweise kommt kein Dämon sondern Rincewind. Eric will ihm partout nicht glauben, dass er kein Dämon ist und so fordert er seine drei Wünsche ein:
Erstens Weltherrscher zu sein, zweitens die schönste Frau zu haben und drittens ewig zu leben. Zu Rincewinds Überraschung ist er sogar in der Lage die Wünsche in die Tat umzusetzen. Doch keine der Erfüllungen verläuft, wie das halt so ist, wenn man mit Dämonen Geschäfte macht, im Sinne von Eric ab.
Am Ende finden sich beide in der Hölle wieder und müssen feststellen, dass diese nicht mehr das ist, was sie war.
Dieses Buch ist Pratchetts Scheibenwelt Fassung von Faust. Das erkennt der Leser sofort, denn auf dem Cover wurde die Schrift "Faust" durchgestrichen und mit "Eric" ersetzt. Im Gegensatz zum Vorläufer ist dieses Buch besser gelungen, auch wenn es nicht an andere Scheibenweltbücher heranreichen kann. Aber es hat seine Momente. Die Beschreibung der Hölle unter dem neuen Management ist einfach klasse. Kurz gesagt: selbst die dümmste Seele begreift irgendwann, dass körperliche Qualen der Seele keinen Schaden zufügen können und so wurde beschlossen, alles zu ändern. Sisyphus z. B. darf jetzt erst den Stein den Hang hinauf rollen, wenn er die Sicherheitsvorschriften auswendig gelernt hat. Derzeit ist er irgendwo in der Mitte von dem, 10 000 Seiten umfassenden, ersten Band. Eindeutig: Das muss die Hölle sein.
Damit das Lesen aber nicht zur Hölle wird, hat Josh Kirby diese Buch illustriert. Der Zeichner, der 2003 viel zu früh verstorben ist hat hier eindrucksvoll sein Können unter Beweis gestellt und das Buch unglaublich gut bebildert. So gebe ich dem Buch aufgrund dieses Bonus 8 von 10 Punkten.
Kleine Anmerkung noch: Dieser Roman wer der letzte Scheibenweltroman, der bei Heyne erschien. Nach der Suppenwerbungs-Krise wechselten die Veröffentlichungsrechte zu Goldmann. Terry Prachett wollte nicht, dass seine Romane im Deutschen durch 5-Minuten-Terrine Werbungen unterbrochen wurden und das kann man irgendwie verstehen.
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