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Titel: Krieg der Sterne aka Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung |
Das galaktische Imperium hält die Galaxis in seinem eisernen Griff. Doch der Widerstand hat sich in einer Rebellen-Allianz zusammengeschlossen, die der Imperator und sein treuer Vasall Darth Vader versucht sind, mit allen Mitteln zu vernichten. An Bord des Konsularschiffs der Prinzessin von Alderaan befinden sich kritische Informationen die über den Fortbestand der Rebellion entscheiden könnten, doch die Prinzessin hat ihr Glück längst überstrapaziert und wird vom Imperium verfolgt. Über Tatooine wird ihr Schiff schließlich geentert, nachdem die Pläne für eine Superwaffe des Imperiums dank zweier Droiden vor dem Imperium nach Tatooine gebracht werden konnten...
Für manchen ist Star Wars vielleicht ein Märchen, doch Fakt ist, George Lucas hat bei den Recherchen zu seinem opus magnum bewusst alte Heldensagen, Mythen und Archetypen aufgegriffen, um diese in etwas neues zu verwandeln - eine "Space Opera", eine Saga von mythologischer Dimension. Das Star Wars-Universum unterscheidet sich schon allein darin von diversen anderen Science Fiction-Werken weil es eine gewisse Portion Fantasy miteinbringt und in einer Welt spielt, die Lucas gerne als "used universe" bezeichnet, Kleidung kann abgetragen sein, Uniformen schmutzig, Maschinen verschlissen. Im Gegensatz zu den Prequels befasst sich die klassische Trilogie noch vor allem mit der persönlichen Geschichte der Skywalkers an sich und beschränkt sich daher auch auf einen geringeren Kader an Protagonisten.
Ursprünglich war George Lucas nicht klar, ob er seinen Film jemals fortsetzen könnte, denn die Zerstörung des Todessterns war so nicht geplant, sie sollte erst im Finale der Trilogie stattfinden. Dass der Erfolg von Teil 1 die Verfilmung der ganzen Trilogie und in weiterer Folge auch der anfangs nur skizzierten Vorgeschichte Darth Vaders möglich gemacht hat, hat einen Mythos begründet. Auch wenn heute die Prequels eine ganze Generation neuer Fans geprägt haben, die klassische Trilogie ist auch diesen ein Begriff, wurde sie doch Mitte der 90er neu in die Kinos gebracht und Star Wars durch Projekte wie Shadows of the Empire, Comics (Bsp. Dark Empire, Crimson Empire), Bücher (die Thrawn-Trilogie als herausragendstes Beispiel), oder eine ganze Reihe von Konsolen und PC-Spielen (X-Wing Alliance, Rogue Squadron, Jedi Knight) im Gedächtnis der Fans gehalten wurde. Der Film hat einen Mythos begründet, der durch Zitate, Symbole und Aussprüche kulturelle Spuren hinterlassen hat. So gut wie jeder Fan kennt die Begeisterung wenn die Trilogie jedes Jahr einmal im Fernsehen zu sehen war und man für kurze Zeit in eine faszinierende Welt eintauchen konnte.
Die heutige Episode 4 Eine neue Hoffnung ist synonym für Star Wars oder Krieg der Sterne, wie die Filme früher noch genannt wurden. Die epische Tragweite der Saga war lange Zeit einzigartig und der Kult wurde durch die Erhabenheit der alljährlich meist nur einmal stattfindenden Fernsehausstrahlungen weiter verstärkt, sofern man nicht schon eine Videokassette hatte. Erst mit den Prequels trat eine Art Niedergang ein, da diese erneut auf ein sehr junges Publikum ausgerichtet waren und sich das neue Star Wars mit zahlreichen anderen "Epen" alá Herr der Ringe messen musste. Die politische Dimension die in der klassischen Trilogie, also den Sequels fehlte, wurde versucht nun nachzuholen und den Film ungeachtet der Zielgruppenorintierung doch irgendwie schizophren erwachsener zu machen. Die Protagonisten wurden mehr, die Gags übertrieben und der Flair ging zum Teil verloren. Die klassische Trilogie wegen den Prequels als Sequels zu bezeichnen ist unsinnig, den der wahre Krieg der Sterne findet in den Episoden IV-VI statt, wobei Eine neue Hoffnung ganz klar die Rolle des Films von dem alles ausgeht einnimmt.
Wer allerdings andere George Lucas-Projekte verfolgte musste schon vor Episode 1 eine gewisse Tendenz zur Kommerzialisierung mit ihren positiven wie negativen Seiten erkennen. So wurde Indiana Jones durch die Young Indy Serie ergänzt, in seiner Tradition wurde jedoch Lara Croft geboren, auf dem Videospielsektor konnte er sich wenig durchsetzen, während sich Star Wars Spiele als Kultklassiker entpuppten. Das Expanded Universe, zu deutsch Erweitertes Universum (in Kurzform EU bitte nicht mit der Europäischen Union verwechseln), bescherte eine Vielzahl an "Fanartikeln", die sich von Sammelfiguren bis zu Comics, Spielen und Büchern erstreckten, eine Teil des Kriegs der Sterne, der bis heute ohne Ende wächst. Und auch hier scheiden sich die Geister, wie in den meisten Religionen zwischen Puristen und jenen die es für statthaft halten, dass der Kanon der Filme erweitert wird, während die Anhänger des erweiterten Kanons sehr unterschiedliche Ansichten über diesen hegen. Das EU selbst ist für viele Fans ein Segen und auch finanziell ein voller Erfolg, denn der Krieg der Sterne ist damit nach 6 Filmen nicht vorbei und man kann sich je nach Belieben mit bestimmten Aspekten der Saga befassen.
Gerade bei Star Wars, dass als Sechsfilmpaket nicht gerade alle Tage ausgestrahlt wird, ist es natürlich ärgerlich, weil dem allgemeinen Trend in der Filmbranche entsprechend, wenn alle Jahre wieder "neue, erweiterte und überarbeitete" Editionen auf den Markt kommen. Die vorliegende Version umfasst etwa die 2004 aufgelegte Special Edition und die Originalversion des Films auf 2 getrennten Discs. Über den Preis lässt sich da freilich gleich mal streiten. Dem ungeachtet sind gerade in Episode IV die Veränderungen der Special Edition am deutlichsten zu erkennen. Markantes Beispiel die digitalen X-Wings auf dem Anflug zum Todesstern, der digitale Jabba the Hutt, die spektakulärere Explosion des Todessterns und ein Moment auf dem Millenium Falcon, als Luke sein Lichtschwerttraining beginnt, in dieser ist das Lichtschwert irritierenderweise grünlich verfärbt und nicht blau, wie zu erwarten, wobei das vermeintliche blau von Lukes Lichtschwert selbst öfters eher als weiß-silber dargestellt wird.
In vorliegender Edition ist Star Wars Episode IV eindeutig etwas für Sammler und dieser bekommt im Unterschied zu manch anderen DVD-Veröffentlichungen wirklich etwas geboten. Auch bei Herr der Ringe existieren zig verschiedene DVD-Editionen, bei denen man kaum noch weiß welche man sich kaufen sollte. Ganz allgemein könnte der vermeintliche "Betrug" viel ärger ausgefallen sein, wie im Falle von bis zu 5 Euro teureren Steelcase-Varianten, die rein gar nichts von der normalen Verkaufsversion unterscheidet, bis auf diese widerstandsfähigere Verpackung und vielleicht ein Micky Maus-Extra, wie die Hundemarke bei John Rambo.
Wirkliche Befriedigung kann bestenfalls eine Box mit allen 6 Filmen in allen Varianten bringen, diese wird dann aber auch schätzungsweise weit über 60 Euro kosten und gibt den ewigen Sparfüchsen natürlich argumentativen Rückenwind, um in einem Forum wie diesen unverschämt hoch empfundene Preise zu geißeln. Es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung, welche Version der Filme man sich nun kaufen will und dabei spielt natürlich auch der Sammelfaktor eine gewisse Rolle. Dieser wird natürlich von DVD-Publishern geschickt ausgenutzt, indem ähnlich wie von PKW-Fabrikanten immer wieder neue Editionen herausgebracht werden. Die potentiellen Käufer wollen, etwas Besseres, Neueres als bestehende Versionen, besonders wenn sie diese nicht haben und so kauft man sich vielleicht irgendwann doch noch einen bestimmten Film. Diese Neuauflage muss allerdings auch vergleichsweise günstig sein, um noch als Schnäppchen zu wirken. Eine umfassende Box der klassischen Trilogie in aktuellster und Originalversion hätte das Problem vergleichsmäßig zwar günstiger, aber zugleich teurer als die bestehende Collectors Edition der klassischen Trilogie sein zu müssen. Eine solche wäre klarerweise nicht unmöglich, aber unrentabel, da sie kaum jemand zu diesem Preis kaufen würde.
Fazit:
Der wahre Krieg der Sterne, in einer Edition die zweifellos für Sammler gedacht ist.