Titel: Engelsnacht Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lucinda Price, genannt Luce, ist 17 attraktive Jahre alt und den ersten Tag auf dem Internat Sword and Cross, als sie ihn sieht: Daniel Grigori. Das ist vielleicht das erste Positive seit einiger Zeit. Ihr Leben war nie sehr einfach, veränderte sich aber noch mehr zum Schlechten, als Trevor starb. Der Junge war an derselben Highschool wie sie. Allerdings wird der mysteriöse Tod ihr zur Last gelegt. Der Tod des Klassenkameraden führt dazu, dass der Richter sie in das Internat schickt, eine Art Besserungsanstalt, wenn man sie so nennen will. Und ausgerechnet hier trifft sie den unglaublich attraktiven Daniel. Gleich zu Beginn des Romans lernt Luce das Mädchen Gabbe kennen. Zuerst erscheint sie ihr sympathisch, als man ihr jedoch steckt, sie sei mit Daniel zusammen, erwacht ein unbändiger Hass auf sie. Auch mit Daniel kommt sie zuerst nicht klar. Mal ist er nett, dann wieder ekelhaft zu ihr.
Luce lernt aber auch andere Jugendliche näher kennen: Adriane, Penn, Cam. Vor allem der schwarzhaarige Schönling Cam lässt sich öfters in ihrer Nähe blicken. Das wiederum scheint Daniel nicht zu mögen.
Luce ist sich sicher, ihn bereits einmal gesehen zu haben, doch Daniel streitet dies ab, indem er Abstand zu ihr wahrt. Andererseits ist er jedoch immer wieder in ihrer Nähe, sobald ihr Gefahr droht. Mehrfach rettet er ihr das Leben. Langsam kommen sich die beiden näher, und Luce erfährt das schreckliche Geheimnis, das ihn - und damit auch sie - umgibt: Daniel ist ein ehemaliger Engel, der dazu verdammt wurde, auf der Erde ruhelos umherzuwandern. Lucinde hingegen ist dazu verdammt, alle siebzehn Jahre wiedergeboren zu werden. Sie muss sich jedes Mal aufs Neue in Daniel verlieben und dann den Tod finden, ein ewiger Kreislauf, der schnell klarstellt, warum Daniel zu Beginn ihrer Bekanntschaft ablehnend, ja feindselig reagierte.
Es ist also so weit: Die Zeit der Vampire ist vorbei, die Zeit der Engel und Dämonen kommt und löst die Blutsauger ab. Die Erzählung ist nett geschrieben, lässt sich schnell lesen, verliert aber zur Mitte hin an Tempo und wird langweilig und vorhersehbar. Erst gegen Ende des Buches wird es wieder interessanter. Dann wird aber auch klar, dass nicht alles aufgelöst wird bzw. werden kann. Der Inhalt ist klassich Cäsar: Sie kamen, sahen und verliebten sich. Die tragisch endende Liebe hingegen ist eher ein Shakespeare und sein Romeo und Julia. Und lässt man die Klassik hinter sich, landen wir unweigerlich bei Bella und Edward. Die Vergleiche sind sicher angebracht. Dennoch ist die Erzählung auf ihre Art etwas Eigenes.