Serie/Zyklus: ~ Titel: Endstation Zukunft Originaltitel: The Robot Who Looked Like Me (1978) Autor: Robert Sheckley Übersetzer: Michael Goerden, Wulf H. Bergner, Ronald M. Hahn, Charlotte Winheller Verlag/Buchdaten: Bastei Lübbe
Robert Sheckleys Kurzgeschichten sind schon etwas Besonderes. Kaum ein anderer Autor schreibt mit so spitzer Feder und macht sich auf zynische Weise Gedanken über die Erde und das Universum. Dieser Band vereint Kurzgeschichten der mittleren und späteren Schaffensphase des Autors. Es gelingt Sheckley nicht immer, an seine früheren Ideen anzuknüpfen, und mancher Text aus dieser Sammlung wirkt uninspiriert oder stellt das Recyclen älterer Ideen dar, wie z. B. "Der Roboter, der aussah wie ich" oder "Alle guten Wünsche". Ähnlich wie bei Philip K. Dick gab es auch Themen, die den Autoren nie losließen und die er immer wieder aufgreifen musste, wie zum Beispiel den Grundsatz, dass nichts umsonst ist und jeder Wunsch, der frei gewährt wird, eine Kehrseite hat. In der zweiten oder gar dritten Variation ist das Ganze aber nicht mehr so interessant, da Robert Sheckley bereits beim ersten Mal seine Gedanken klar und prägnant (eine seiner Stärken) zu Papier gebracht hatte.
Aber der Großteil der Geschichten ist dann doch originell und auf eine für Sheckley typische Art und Weise verrückt. Besonders hervorzuheben ist die Novelle "Endstation Zukunft", die gleichzeitig auch Titelgeschichte dieser Sammlung war. Ein Zeitreisender reist mit einer defekten Zeitmaschine in die Zukunft. Tatsächlich ist dies ein One-Way-Ticket, denn nur eine Kopie ist durch die Zeit gedrungen. Er selbst blieb in der Vergangenheit zurück und versucht es immer und immer wieder. So überfrachtet er die Zukunft mit mehreren Millionen Alter egos, die sich in einer endzeitlichen Welt selbst das Leben schwer machen. Der Wissenschaftler wird zum Imperator und zu seiner eigenen Widerstandsorganisation. Robert Sheckleys Schaffenswerk ist, verglichen mit seinen Kollegen, nicht so umfangreich, aber er hatte die Gabe, auf 60 Seiten mehr unterzubringen als mancher auf 500 Seiten. Seine Geschichten - Sheckley war vor allem ein Kurzgeschichtenautor, und darin war er richtig gut - sind niemals langatmig, sondern kurzweilig, humorvoll und unterhaltsam.
Fazit: Eine durchwachsene Kurzgeschichtensammlung mit brillanten, aber auch uninteressanten Geschichten, die im Großen und Ganzen aber überzeugen konnte. 7 von 10 Punkten
Liste der aufgeführten Kurzgeschichten
Endstation Zukunft Inhalt Der Roboter, der aussah wie ich Endstation Zukunft Stimmen Ehe-Erschleichung Zirn dem Feind preisgegeben, der Jenghik-Palast in Flammen und Jon Westerly tot Der Alptraum Nummer Eins Der größte Western aller Zeiten Was ist Leben? Alle guten Wünsche Ich sehe einen Mann, der auf einem Stuhl sitzt, und der Stuhl beißt ihn ins Bein Der Kosmos, ein Ehedrama Wenn Leute ganz allein sind Endcity
The Robot who looked like me
The Robot Who Looked Like Me Slaves of Time Voices Sneak Previews Zirn Left Unguarded, the Jenghik-Palace in Flames, Jon Westerly Dead
Welcome to Standard Nightmare The Never-ending Western Movie What is Life? Silversmith Wishes I See a Man Sitting on a Chair, and the Chair is Biting His Leg Primordial Follies Is THAT What People Do? End City