Serie / Zyklus: Ender Wiggins (Band 1.2) Titel: Enders Schatten Eine Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Orson Scott Card hat mit "Das große Spiel" ("Ender’s Game", 1985) einen einprägsamen Roman über die Verwendung von Kindern für den Krieg geschrieben. Erzählt wird die Geschichte um den jungen Andrew "Ender" Wiggin, der als Kommandeur die entscheidende Schlacht gegen außerirdische Invasoren schlagen soll. "Enders Schatten" berichtet über die gleichen Ereignisse aus dem Blickwinkel Beans, einem aus Enders Truppe.
Bean wächst auf den Straßen Rotterdams auf. Es erscheint unmöglich, dass der schwächlich wirkende Bean in den Elendsgebieten hat überleben können. Einer Nonne fällt seine Intelligenz auf, und er besteht mit Bravour die Aufnahmeprüfungen für die Flotte. In der im Erdorbit befindlichen Kampfschule wird Bean zusammen mit anderen auserwählten Kindern einer strengen militärischen Ausbildung unterzogen. Es geht um nichts anderes als das Überleben der Menschheit. Die größte Hoffnung setzen die Offiziere auf Ender, der als zukünftiger Befehlshaber die fremden "Schaben" vernichten soll. Währenddessen zeigt Bean einen für die Ausbilder befremdlich außergewöhnlichen Verstand. Er enträtselt den wahren Zweck der Kampfschule: Vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, ist bereits eine Flotte zu den Welten der Schaben unterwegs. Da die Zeit drängt, wird das Ausbildungsprogramm verkürzt und Ender sowie seine Truppe durch fast unmöglich zu bewältigende Szenarien gehetzt. Und die Computersimulationen scheinen bereits Realität zu sein. Letztlich könnte Bean sogar den kampfesmüden Ender ersetzen.
"Enders Schatten" ist ein außergewöhnliches Buch über einen außergewöhnlichen Menschen. Orson Scott Card erzählt die faszinierende Geschichte eines hochbegabten Kindes. Für seine Umgebung wirkt Bean oft unnahbar und überheblich. Erst als der Junge mehr über sich und die anderen lernt, wagt er es offener zu sein und vertraut anderen Menschen. Das zeigt sich, als er seine Mitschüler um Hilfe ersucht und als er zuletzt eine Grußbotschaft an die Raumfahrer formuliert, die weit entfernt über dem Schabenplaneten ihre Mission erfüllen. Bean weiß, dass er den charismatischen Ender niemals ersetzen, wohl aber ihm zur Seite stehen kann.
Im Gegensatz zu "Das große Spiel" enthält "Enders Schatten" mehr politische Überlegungen, und das entspricht vollkommen Beans Charakter. In beiden Romanen zeigt Orson Scott Card indes die Fähigkeiten von Hochbegabten auf. Dass das als Science Fiction geschieht, mindert nicht die Wirkung. Es ist ein sehr guter Roman geworden.
9 von 10 Punkten
Bean wächst auf den Straßen Rotterdams auf. Es erscheint unmöglich, dass der schwächlich wirkende Bean in den Elendsgebieten hat überleben können. Einer Nonne fällt seine Intelligenz auf, und er besteht mit Bravour die Aufnahmeprüfungen für die Flotte. In der im Erdorbit befindlichen Kampfschule wird Bean zusammen mit anderen auserwählten Kindern einer strengen militärischen Ausbildung unterzogen. Es geht um nichts anderes als das Überleben der Menschheit. Die größte Hoffnung setzen die Offiziere auf Ender, der als zukünftiger Befehlshaber die fremden "Schaben" vernichten soll. Währenddessen zeigt Bean einen für die Ausbilder befremdlich außergewöhnlichen Verstand. Er enträtselt den wahren Zweck der Kampfschule: Vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, ist bereits eine Flotte zu den Welten der Schaben unterwegs. Da die Zeit drängt, wird das Ausbildungsprogramm verkürzt und Ender sowie seine Truppe durch fast unmöglich zu bewältigende Szenarien gehetzt. Und die Computersimulationen scheinen bereits Realität zu sein. Letztlich könnte Bean sogar den kampfesmüden Ender ersetzen.
"Enders Schatten" ist ein außergewöhnliches Buch über einen außergewöhnlichen Menschen. Orson Scott Card erzählt die faszinierende Geschichte eines hochbegabten Kindes. Für seine Umgebung wirkt Bean oft unnahbar und überheblich. Erst als der Junge mehr über sich und die anderen lernt, wagt er es offener zu sein und vertraut anderen Menschen. Das zeigt sich, als er seine Mitschüler um Hilfe ersucht und als er zuletzt eine Grußbotschaft an die Raumfahrer formuliert, die weit entfernt über dem Schabenplaneten ihre Mission erfüllen. Bean weiß, dass er den charismatischen Ender niemals ersetzen, wohl aber ihm zur Seite stehen kann.
Im Gegensatz zu "Das große Spiel" enthält "Enders Schatten" mehr politische Überlegungen, und das entspricht vollkommen Beans Charakter. In beiden Romanen zeigt Orson Scott Card indes die Fähigkeiten von Hochbegabten auf. Dass das als Science Fiction geschieht, mindert nicht die Wirkung. Es ist ein sehr guter Roman geworden.
9 von 10 Punkten
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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