Titel: End of Days - Nacht ohne Morgen Eine Besprechung / Rezension von Andreas C. Lazar |
Satan will zur Jahrtausendwende den Antichrist zeugen. Arnie zur Hilfe!
Vell, ai did not nou hau fanni it ken bi to votch ei film viz Ahnuld in zi inglisch original! Den halben Film lang lag ich zwischen den Sesseln und krümmte mich vor Lachen bei Arnies vergeblichen Versuchen, wenigstens fuck richtig auszusprechen - aber nicht einmal das gelingt ihm. Dadurch war ich gut gestimmt, und deswegen fällt diese Kritik auch einmal wohlwollend aus, obwohl Arnold sonst immer den tumben Haudrauf-Helden in tumben Haudrauf-Filmen gibt, die ich überhaupt nicht ab kann. Aber sein grotesker Akzent, seine hölzernen Pinocchio-Bewegungen, seine kläglichen Versuche, mit seinem wächsernen Gesicht Emotionen zu spielen und sein Terminator-Sympathie-Bonus machen Arnold unerklärlicherweise zu einem von mir gern gesehenen und lustigen Superhelden.
Aber auch der Film selbst ist ganz passabel geraten: Peter Hyams führt eine akzeptable Regie, Gabriel Byrne ist zwar nicht Al Pacino, aber trotzdem ein ordentlicher Teufel; die anderen Darsteller sind eher Mittelklasse (Robin Tunney als Mutter von Satans Sohn? Gähn! Da ist mir Charlize Theron schon lieber. Und Udo Kier hat ja einen noch viel schlimmeren Akzent als Arnie ...), aber vielleicht liegt das auch am manchmal etwas klischeehaften Drehbuch (Monster aus der Kanalisation, Body-Snatching ...). Dafür sind die Sets zusammen mit der Musik gut gruselig und die Actionszenen krachig-laut und gut choreographiert; Nacktszenen gibt's auch (Chauvi!), und das Ende ist unerwarteterweise un-oder-doch-halb-happy.
Natürlich darf man keine tieferen Einsichten in die Religion, die Gesellschaft oder das Leben erwarten (die Erklärung des Pfarrers, dass 666 = 999 ist, kann hier als der intellektuelle Höhepunkt betrachtet werden), aber als solider Horror-Actionfilm für nasskalte Winternächte taugt End of Days doch und kriegt deswegen auch
2,5 von 5 Sternen