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Titel: Die Elfen (2004) Eine Besprechung / Rezension von Melissa Osterburg |
Hinter magischen Pforten, verborgen vor den Augen der Menschen, liegt Albenmark, die geheimnisvolle Welt der Elfen. Als sich ein längst besiegt geglaubter Feind erhebt, wird das Fundament der Welten erschüttert. Ein ungleiches Trio, zerrissen zwischen der Suche nach einer verlorenen Liebe und dem Kampf gegen einen Dämon, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint, entscheidet über den Sieg von Licht oder Finsternis. Bernhard Hennens epischer Bestseller „Die Elfen” – vollständig bearbeitet, ergänzt um zwei neue Novellen und atemberaubend illustriert.
Die Nacht naht, jeder Schritt bricht mühsam durch die gefrorene Schneedecke. Jarl Mandred ist auf der Jagd nach der riesigen Bestie, die das Volk der Fjordländer bedroht. Gerade als er aufgeben und in sein Dorf zurückkehren will, entdeckt er Spuren des Feindes im Schnee – und Blut, viel Blut. Mandred folgt der Spur der Verwüstung und landet in einem unheimlichen Steinkreis über den Klippen. Dort geschieht das Unfassbare: Eine magische Pforte öffnet sich und zieht den Nordmann in das Land der Elfen! Erstmals begegnet ein Mensch den stolzen Elfen, Wesen wie aus einem Traum. Und Mandred lernt auch andere Gestalten kennen, die er bisher in das Reich der Legenden verbannt hatte: Zentauren, Kobolde und Trolle. Doch auch diese Welt ist bedroht. Ein Dämon aus längst vergangenen Zeiten plant, das Volk der Elfen zu vernichten. Gemeinsam mit den Elfenkriegern Farodin und Nuramon, Rivalen in der Liebe um die Zauberin Noroelle, macht Mandred sich auf, den Feind zu stellen. Der Kampf gegen das Böse führt die ungleichen Gefährten auf eine abenteuerliche Reise durch verschiedene Welten und Zeiten. Als ausgerechnet Noroelle in der fernen Heimat einen schrecklichen Fehler begeht, scheint das Schicksal der Elfen und das der Menschen für immer besiegelt zu sein.
(Quelle: Klappentext)
Die Elfen ist der Auftakt einer längeren Buchreihe. Ich ging also mit großen Erwartungen ans Werk, da ich schon viel darüber gehört hatte und eigentlich schon immer mal lesen wollte. Doch schon von Anfang an packte mich die Story nicht wirklich. Zwar kam man eigentlich gut in die Geschichte rein, zumindest in den ersten Seiten. Doch als dann Mandrer in die Elfenwelt kam war jede Seite für mich eine Überwindung und ich habe doppelt so lang gebraucht wie normalerweise um dieses Buch durchzulesen. Es ist zu vergleichen mit kleinen Geschichten oder Märchen. Bloß dass diese Gott sei Dank nicht so ewig lang sind, wie hier mit seinen 900 Seiten. Es geht darum, dass zwei Elfenritter und ein ja...sagen wir mehr mit dem Bauch denkender Mensch verschwinden und später wieder auftauchen. Es stellt sich raus, dass die drei Herren eine Zeitreise gemacht haben. Soweit so gut. Ich hab nichts gegen das Thema Zeitreisen, wenn man es mit einem guten Leitfaden verknüpft. Den habe ich hier jedoch vermisst. Es kam keine richtige Stimmung auf. Außerdem wird man meiner Meinung nach viel zu viel mit Klischees abgefüttert.
Nuramon ist ein supertoller Magier, Farodin ein viel zu guter Kämpfer und der dumme Mensch Mandrer ein Macho und ein Typ mit einer viel zu großer Klappe. Etwas too much. Die drei müssen dann feststellen, dass Freunde und Kinder verstorben sind und viele Schlachten geschlagen wurden. Immer weiter reisen sie durch Portale, machen somit Zeitsprünge und reißen Storylinelücken in die Geschichte, die unsere Helden nicht mit Dialoge füllen können. Der rote Faden der Geschichte geht also vollkommen verloren.
Desweiteren stelle ich mir viele Fragen zu dem Bösen. Warum hat man nicht einfach vorher etwas unternommen? Wieso wird er so übermächtig böse dargestellt? Wieder trifft man auf ein lästiges Klischee.
Weiter beworfen wird man mit den Klischees über Elfen. Im Buch werden sie als Alleskönner beschrieben. Perfekte Kämpfer, Schmiede, Ärzte und so weiter. Ich mein gut, im Buch Eragon ist es z.B. nicht viel anderes. Aber da haben sie wenigstens eine Persönlichkeit gehabt wo man sagen konnte „Das wirkt lebendig“. Wo bleibt da der Spaß ohne dieses Hilfsmittel? Ist doch langweilig, wenn die Charaktere keine Ecken und Kanten haben. Man darf mich an dieser Stelle nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Fan von Elfen. In Herr der Ringe oder Eragon waren sie mit meine Lieblingsfiguren, aber diese hatten auch Charakter, Ecken und Kanten, halt richtige Schwachstellen.
Schreibtechnisch ist das Buch ganz anständig. Zumindest finde ich da jetzt nichts Schlimmes dran auszusetzen.
Die Illustrationen in dem Buch empfinde ich nicht unbedingt als notwendig, sind aber auch nicht hässlich anzusehen. Da hab ich schon weitaus Schlimmeres gesehen. Ich hätte sie jetzt nur nicht unbedingt so groß gemacht. Man fühlt sich auf diesen Seiten ein bisschen wie bei einen Bilderbuch und ich denke das ist dann nicht Sinn der Sache.
Das Cover ist dafür sehr ansprechend. Zu sehen ist ein hübscher blonder Elf. Wie man ihn sich halt einen Elf so vorstellt, der durch die Tiefen des Waldes zieht/schleicht. Klischee lässt wieder einmal grüßen und ich finde er sieht auch ein bisschen Legolas von Herr der Ringe ähnlich, was mich aber persönlich nicht stört.
Mein Fazit: Für richtige Herr der Ringe Fans ist dieses Buch nicht unbedingt empfehlenswert. Ich glaube da wäre man ziemlich enttäuscht. Genauso als Fan von Elfen und anderen Fabelwesen. Der Autor hätte sicher eine gute Geschichte zusammen bekommen, wenn er sich mehr Zeit genommen hätte den Figuren Persönlichkeit zu geben und den Rachefeldzug der Dämonen gegen die Elfen mehr in Vordergrund gestellt hätte.
Wenn man jemand ist, der ein Buch immer mal wieder in die Hand nimmt, um zwei drei Seiten zu lesen ist man wohl mit diesen Machwerk sehr gut bedient. Doch ich war alles andere als zufrieden und werde es wohl nicht mehr allzu schnell in die Hand nehmen. Sehr Schade, wo ich Elfen eigentlich sehr mag.