Reihe: Fear Street, Band 11 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
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Billy Naughton verbringt seinen Sommerurlaub in Sandy Hollow, einem Badeort irgendwo in den USA. Ein Jahr hat er in einer Klinik verbracht, nachdem im letzten Jahr in Sandy Hollow seine Freundin ermordet wurde. Ihr Tod war jedoch nicht das Werk eines gemeinen Mörders, sondern das Werk von Vampiren. Diese leben auf einer Insel nahe der Küste, einem verlassenen Eiland, auf dem sie sich unbehelligt zurück ziehen können. Billy wird begleitet von seinen Freunden Jay und Nate, in deren Kopf die Suche nach einer weiblichen Bekanntschaft im Vordergrund steht. Billys Erzählungen über Vampire schenken sie keinerlei Glauben.
Als die Mädchen April, Kylie und Irene auf der Bildfläche erscheinen, ahnen die drei Jungs nicht, das hinter jedem Mädchen ein finsteres Geheimnis lauert. Und schon bald nach der Eröffnung einer Schausspielgruppe wird die auserkorene Hauptdarstellering tot aufgefunden. Zwei Bissmale an ihrem Hals künden von ihrer Todesursache. Billy, der sich in das Mädchen verguckt hatte, schwört den Vampiren bittere Rache. Als jedoch weitere Morde geschehen und auch Jay ein Opfer täglicher Bisse wird, gerät die SItuation ausser Kontrolle.
Recht explizit geht R. L. Stine mit seinen Worten auf die Grausamkeit der in Sandy Hollow "lebenden" Vampire ein. Die vom Verlag angegebene untere Altersempfehlung von 12 Jahren kann funktionieren, wenn die Eltern auf Bedarf dem Kind bei Fragen zur Verfügung stehen. Die Geschichte selber ist auf den ersten Blick über zwei Drittel des Romanes eine Aufzählung von Leichen, Verdächtigungen und falschen Anschuldigungen. Die beiden Szenen auf der Vampirinsel werden schnell abgehakt, ohne mehr daraus zu machen. Erst im letzten Drittel werden die von Stine erdachten Verwicklungen sichtbar, manche Wendungen erscheinen sehr überraschend.
Unter dem Summenstrich ist "Eiskalte Vergeltung" ein mit deutlichen Worten geschriebener, allerdings nicht sehr anspruchsvoller Vampirroman, dessen Spannungsbogen sich, zumindest für mich als erwachsener Leser, in Grenzen hält. Jugendliche haben hier vielleicht mehr vom Text.