Zyklus: Lied von Eis und Feuer - Band 5 und 6 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Krieg in den Landen von Westeros wütet weiterhin ohne Unterlass. Rob Stark, der gekrönte König des Nordens eilt von Sieg zu Sieg und drängt die feindlichen Kräfte von König Joffrey weiter zurück. Doch er vernachlässigte sein Hinterland und Balon Greyjoy von den Eiseninseln fällt in die Nordlanden ein und brandschatzt die Burg Winterfell. Und dann ist da noch Stannis Baretheon, der zwar die Schlacht um Kings Landing und den eisernen Thron verloren hat, aber nicht bereit ist, König Joffrey die Treue zu schwören. Das Volk von Westeros leidet unter den Kriegswirren und auch Aria von Winterfell, die Schwester von Rob Stark irrt durch die Lande, um ihre Mutter Catline zu finden, doch diese hat alle Hände voll zu tun, ihren Bruder vor einem tödlichen Verrat zu schützen. Jaime Lannister soll überdies an König Joffrey übergeben werden im Austausch gegen Robs zweite Schwester Sansa, die am Hofe in Kings Landing als Geisel gehalten wird. Doch auch ihn treffen die Kriegswirren, und er wird zusammen mit seiner Begleiterin Barine von Marodeuren überwältigt. Doch im Norden, losgelöst von all den Schlachten, führen John Snow und die Nachtwache einen einsamen Kampf gegen wiedererwachende Schrecken, die sich aufmachen, den Kontinent Westros zu überrennen.
Band 5 und 6 der Sage vom Lied von Eis und Feuer enthalten den dritten Band der Originalausgabe, der aber sogar im englischensprachigen Raum für die Taschenbuchausgabe wegen des großen Umfangs aufgeteilt wurde. Die Geschichte wird konsequent fortgesetzt, wobei Autor George R. R. Martin schonungslos die Kriegswirren aufzeigt und mit einigen unschönen, aber durchaus passenden Szenen aufwartet. Das Spektrum an Protagonisten ist nach wie vor sehr groß. Durch das geschickte Führen der Protagonisten an den verschiedenen Brennpunkten der Geschichte erhält der Leser ein sehr differenziertes Bild der Geschichte, und auch wenn der Leser tendenziell auf der Seite der Starks von Winterfell steht, entwickelt er Verständnis für die anderen Seiten. Es gibt in diesem Roman kein wirkliches Weiß und Schwarz. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt und der Leser kann sich nicht wirklich auf eine Seite stellen. Es gibt wieder neue Protagonisten und andere verlieren an Wichtigkeit - ganz so wie im wirklichen Leben. Insgesamt also eine gelungene Fortsetzung der Geschichte, die allerdings beim zweiten Lesen nicht so sehr begeistern konnte wie beim ersten Mal.
8 von 10 Punkten.