Fantasy-Spielebuch Reihe: Einsamer Wolf, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Einsamer Wolf ist eine Spielbuch-Reihe, die vor 25 Jahren im Wilhelm Goldmann Verlag in gekürzter Ausgabe erschien. Im Original erschien die Serie von Joe Dever ab 2007 im Mongoose Verlag in Großbritannien und wurde dort 1998 eingestellt wurde. Die Ausgaben auf der Insel brachten es auf 28, in Deutschland bis 1990 nur auf 12 Bücher. Spielebücher gibt es nicht mehr viele in Deutschland. Aktuell ist etwa das Buch von Jens Schumacher, Das Vermächtnis des Zauberers. Die Bücher wurden damals von Gary Chalk (Band 1 bis 8) und Brian Williams (ab Band 9) mit entsprechenden Zeichnungen versehen. Die neuen Ausgaben im Mantikore Verlag sind ebenso stimmungsvoll von Iordanis Lazaridis in Szene gesetzt.
Der Hintergrund ist eine Fantasywelt mit dem Namen Magnamund. Die Mächte von Gut und Böse befinden sich im Krieg und der Leser wird zum Spieler, indem er als ein Eingeweihter der geheimen Kampfkünste Kai wird. Der Leser wird zu Einsamer Wolf, dem letzten Ordensmitglied. Dementsprechend ist die Handlung des Buches so geschrieben, als sei der Leser der Held. Der neue deutsche Mantikore-Verlag von Nicolai Bonczyk will die Serie, wie ursprünglich im Original geplant, mit allen 32 Bänden herausbringen. Die Arbeit, die er mit den ersten beiden Büchern vorlegt, ist hervorragend gelungen. Bei der farbigen Karte fände ich persönlich die Möglichkeit zum Ausklappen besser, denn der Falz nimmt leider einige Informationen weg. Die guten Götter Kai und Ishir stehen im ständigen Kampf gegen den Gott der Finsternis, Naar. Die Menschen, die mit besonderen Kräften geboren und in der Kai-Abtei ausgebildet werden, stehen gegen die Armeen der schwarzen Lords. Bereits im ersten Band wird jedoch die Abtei geschleift und nur Einsamer Wolf überlebt und kämpft gegen die Eindringlinge. Der Leser konnte in der Kai-Reihe (Band 1 - 5) und der Magnakai-Reihe (Band 6 - 12) seine Fähigkeiten Schritt für Schritt steigern. Danach soll die Serie mit den weiteren Reihen fortgeführt werden.
Die beiden mir vorliegenden Bände erfreuen das Auge mit ihren guten Titelbildern und mit einer guten Buchqualität in der Verarbeitung. Der gute Eindruck setzt sich im Inneren mit der farbigen Karte und den neuen Zeichnungen fort. Zudem sind beide Bände im Vergleich zu den Wilhelm-Goldmann-Ausgaben erweitert. Der Spielspaß ist wie vor 25 Jahren. Ich habe mich köstlich amüsiert. Allerdings fiel mir diesmal auf, dass manche Kämpfe für den Leser zu leicht, andere zu schwer sind. Und viele Jahre als Rollenspieler machen es leicht, dem Gewinn eines Kampfes etwas nachzuhelfen. Was bleibt, ist ein Buch, dass bei mir mehr von der Erinnerung lebt. Es lässt sich jedoch gut spielen und ist eine gute Entspannungsliteratur.