Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Fritz Leibers verrückter Roman wurde 1958 mit dem Hugo Award ausgezeichnet. Die relativ kurze Geschichte würde heute wohl in der Rubrik Novella bewertet werden, aber diese Differenzierung gab es damals noch nicht.
Der Roman an sich ist schwere Kost, denn der Autor führt den Leser in keiner Weise durch seine verworrene Geschichte. Auch beim zweiten Mal Lesen bleiben viele Fragen offen. Der Roman wird aus Sicht von Greta Forzane erzählt, aber sie ist nur eine Protagonistin von vielen, denn jede Person auf der Station spielt eine Rolle. Die Geschichte beginnt abrupt und spielt ausschließlich auf der Station. Der Fakt, dass Greta die Station nie verlässt und sie die Geschichte in der ersten Person erzählt, führt dazu, dass der Leser auch kaum Details zu diesem Krieg erfährt. Das Ganze wirkt sowieso eher wie das Plot zu einem Theaterstück (und das könnte ich mir sogar hervorragend vorstellen), und die Psychostudien sind wichtiger als der Krieg und die Weltsituation an sich.
Doch Fritz Leiber erzählt keineswegs trocken, und die bewusste Auswahl seiner sehr gegensätzlichen Protagonisten unterstreicht seinen Anspruch, durchaus auch ein ironisches Buch schreiben zu wollen. Die Unterhaltungen zwischen Bruce, Erich, Markus und all den anderen Figuren auf der Station sind sehr amüsant.
Dennoch muss man aber sagen, dass dem Roman die Richtung fehlt und Fritz Leiber überhaupt gar nicht daran denkt, dem Leser die Antworten auf viele Fragen zu geben, die während des Buchs aufgeworfen wurden: Wer sind die Spinnen? Wer sind die Schlangen? Und warum wir dieser Krieg ausgefochten? Gut, ich hatte ja schon gesagt, dass die Psychostudien im Vordergrund standen und der Krieg zwischen den Spinnen und den Schlangen kann durchaus als Analogie auf den kalten Krieg verstanden werden, aber so richtig zufrieden ließ mich das Buch nicht zurück.
7 von 10 Punkten