Titel: Eine Hexe zum Verlieben Eine Rezension von Samira Bousfia |
Inhalt
Elionore Brevent, Immobilienmaklerin und Hexe, hat ihr Leben perfekt im Griff. Selbst dass ihr neuer Klient, der charmante Nicolas Deauville, sich ausgerechnet als Vampir entpuppt, kann sie nicht erschüttern. Die Elfen im Garten seiner verfallenen Villa entwickeln sich hingegen schnell zu einem echten Problem. Die eigentlich schon lange aus Deutschland verschwundenen Wesen erklären nämlich, dass Eli ihre prophezeite Heilsbringerin sei und ein magisches Artefakt für sie wiederbeschaffen müsse. Als sich dann auch noch auf leisen Pfoten der mysteriöse Wegjaguar Vincent in ihr Haus schleicht, gerät Elis wohlgeordnete Welt endgültig aus den Fugen … (by Ubooks)
Rezension
Elionore Brevent ist eine Hexe und arbeitet als Immobilienmaklerin. Ihren leicht vom Chaos beherrschten Alltag zwischen normalem Job und der Magie hat sie dabei perfekt im Griff, auch wenn sie dafür meist schlaflose Nächte und eine Kaffee-Sucht in Kauf zu nehmen hat. Denn morgens verkauft sie Häuser und abends praktiziert sie ihre Hexenkünste. Doch Elis klar strukturiertes Leben wird völlig aufgewirbelt, als sie bei einem der zu verkaufenden Häuser ungewöhnliche Magie warnimmt, die die halbe magische Gemeinschaft anzieht. Grund dafür sind die Elfen, die, lange Zeit verschollen, wieder zurückgekehrt sind und in Eli ihre langersehnte Auserwählte sehen. So wird Eli mit der Wiederbeschaffung eines seltenen magischen Steins beauftragt. Gemeinsam mit dem Besitzer des magischen Hauses, dem Vampir Nicolas, und Vincent, einem einzelgängerischem Jaguar, macht Eli sich auf die Suche nach diesem magischen Artefakt. Bei dieser Reise wird nicht nur Elis Leben gehörig von den beiden Begleitern aufgewirbelt, sondern auch ihr Herz.
Die Geschichte in „Eine Hexe zum Verlieben“ zeichnet sich durch eine locker-leichte Sprache und einen tollen Humor aus. Man ist mittendrin in Elis Gedankenwelt, bekommt teilweise gedankliche Monologe voll Esprit und Witz geboten, in denen Eli ihr etwas chaotisches Leben voller Bravur zu meistern versucht. Dabei ist sie ein unglaublich, herrlich witziger Charakter, frech, voller Selbstironie und Coolness. Hier und da klappt es nicht so ganz mit dem, was sie eigentlich vorhat, aber da sie sich selbst nicht so ernst nimmt und auch ihr Umfeld ihr es gleichtut, spielt es kaum eine Rolle.
Im Gegenteil, es bringt reichlich Schwung ins Geschehen, das leider hier und da einige Längen mit sich bringt. Denn die Handlungen um das Auftauchen der Elfen und die Suche werden zu oberflächlich behandelt und geraten teilweise in den Hintergrund. Auch ist die Auflösung der magischen Suche leider zu schnell abgehandelt und lässt einen ersichtlichen Spannungsbogen vermissen. Aber Elis spritzige Art und das Testosteron ihrer beiden Gefährten sorgen für reichlich Vergnügen beim Lesen und trösten über die teils vorhandene Langatmigkeit des Geschehens hinweg. Denn Eli hält sich in Sachen Kommentare und Gedanken voll Ironie und herrlichem Witz nicht zurück.
So ist Eli eine Hexe die sich allen Hindernissen mit ihrer liebenswerten, teils trotzigen Art entgegenstellt und dabei stets gute Laune mit sich bringt, egal wie chaotisch es auch in ihrem Leben zugeht. Sie ist süchtig nach Kaffee, häufig übermüdet und leicht verrückt, aber alles auf äußerst charmante Art. Auch hat sie das Herz am rechten Fleck und hilft, wo sie nur kann, auch wenn sie nicht die Lust dazu hat oder es brenzlig für sie werden könnte. Vor allem die Gestaltwandler haben immer eine sichere Zuflucht bei ihr, wie der geheimnisvolle Jaguar Vincent, der Eli in mehr als nur freundschaftlicher Hinsicht unter die Haut geht. Aber da wäre ja auch noch der mysteriöse Vampir Nicolas der gemeinsam mit Vincent für reichlich Trubel sorgt, denn Vampire und Gestaltwandler können einander eigentlich nicht leiden. Was für reichlich Stimmung sorgt.
Denn die Wortwechsel dieses ungewöhnlichen Trios, bestehend aus Hexe, Jaguar und Vampir, sind originell und spritzig. Schlagfertigkeit paart sich mit Witz. So überzeugen nicht nur die Dialoge, sondern auch die Figuren selbst, die sehr detailliert beschrieben werden und durch Elis Blickwinkel eingehend charakterisiert werden. Dabei haben sie alle ihre liebenswerten und auch weniger charmanten Seiten, doch diese Kombination aus Stärken und Macken macht sie so sympathisch. So steht die Darlegung der sich entwickelnden Freundschaften und Beziehungen auch vordergründig im Mittelpunkt der Geschichte.
Eine Geschichte, die sich duch magische Vielfalt auszeichnet, denn die Elemente der magischen Welt sind sehr gut ausgearbeitet worden und unterscheiden sich von den üblichen, gängigen. So hat die Magie einen Geruch und ist auch farblich erkennbar, vor allem Eli hat das richtige Näschen für die Magie. Aber auch der Vampir ist nicht einfach nur ein typischer Blutsauger, sondern hat wie der Jaguar eine interessante Hintergrundgeschichte, die es herauszufinden gilt. Beide Männer haben dabei ihre Lasten mit sich zu tragen, wirbeln gleichzeitig aber Elis ohnehin schon abwechslungsreiches Leben noch gehörig auf.
Der erste Teil der "Elionore Brevent"-Bücher zeichnet sich durch reichlich Witz & Ironie aus und kann durch die auf liebenswerte Art verrückte Eli und deren zauberhaftes Mundwerk überzeugen. Zwar gibt es hier und da ein paar Längen, was den Spannungsverlauf anbelangt, aber das mindert nur geringfügig das Lesevergnügen, denn die Geschichte besticht vor allem durch den unverwechselbaren Charme der magischen Figuren, allen voran der der kessen Hexe. Ich werde mich daher gerne auf die Forsetzung um das ungewöhnliche Trio einlassen.
3,5 von 5 Sternen