Serie / Zyklus: Liaden Zyklus Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Das Aufdecken von illegalen Geschäften des Captains des Liadenschiffs Daxflan bringt die Lagerverwalterin Priscilla Delacroix y Mendoza in Bedrängnis. Während eines Aufenthalts auf einer kleinen Raumstation wird sie bewußtlos geschlagen und zurück gelassen. Gestandet ohne jegliche persönliche Habe bleiben ihr kaum Chancen, jemals von der Raumstation wegzukommen, zumal der Captain es nicht versäumt hat, ihre Reputation zu ruinieren. Doch Priscilla hat Glück. Der Captain eines weiteren Liaden Schiffs mit Namen Dutiful Passage willigt ein, sie anzuhören.
Es stellt sich heraus, dass Captain Shan yos'Galen noch eine Rechnung mit dem Captain der Daxflan offen hat und er bietet ihr einen Job an Bord seines Schiffs an. Sowohl Shan als auch Priscilla sehen nun eine Chance, sich zu rächen.
Die Liaden Reihe ist, obwohl schon fast 20 Jahre alt, hierzulande lange unbekannt geblieben. Dabei bietet die Reihe alles, was man von einer Space Opera verlange. Wirklich vorbildlich ist der Aufbau des Liaden Universums, das bis zum letzten Detail vollkommen durchdacht ist. Nichts bleibt hier dem Zufall überlassen und jedes noch so kleine Randdetail fügt sich problemlos in das Gesamtbild. Solch ein Leistung habe ich eigentlich noch nirgendwo sonst gesehen. Die Beiden Autoren, ein Ehepaar übrigens, habe wohl viele Jahre ihr Universum erdacht und inzwischen 10 Romane und mehrere Dutzend Kurzgeschichten dazu geschrieben. Dieser Band nun stellt den Beginn der Kerngeschichte dar. Es gibt eine Reihe von Prequel, aber die muss man nicht zuvor lesen.
Man verfolgt begeistert die Reisen von Shan und Priscilla durch das All und ihren Konflikt mit der Daxflan. Auch dieses Buch kommt ohne größere Gewalt und Raumschlachten aus und baut dennoch eine Spannung auf. Besonders die Beziehung zwischen den Liaden Händlerclans und den Terranern ist sehr interessant und in einigen der folgenden Büchern erfährt noch mehr über die Beziehungen zwischen den beiden Fraktionen.
Besonders gelungen sind die Beschreibungen der Händlerkultur von Liad, deren Sprache, deren Bräuche, deren Ethik. In einem der Bücher wird gesagt: "Es gibt 17 verschieden Arten in Hoch Liad Abbitte zu leisten und keine davon entspricht einer Entschuldigung".
Ein wunderbarer Roman, der den Leser von der ersten Seite an in den Bann schlägt und erst mit der letzten Seite freisetzt.
9 von 10 Punkten.