Reihe: Die Welt von Einarinn, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Erneut steht die Diebin Livak im Mittelpunkt der Ereignisse. Livak ist ein Mischling, eine Ausgestoßene. Ihr Vater gehörte zu den Waldmenschen, ihre Mutter zu den Städtern. Sie macht sich in Begleitung ihrer Freunde auf den Weg, um beim Waldvolk und beim Bergvolk nach den Quellen der Magie zu suchen. Livak hat in den Bibliotheken von Tormalin ein Buch mit alten Liedern der alten Rassen gefunden und ist nun zusammen mit Usara, dem Magier, auf der Suche nach Menschen, die ihr bei der Übersetzung der Lieder helfen können. Als Anhaltspunkt für ihre Suche stützt sie sich auf Hinweise in dem Buch mit Sagen und Liedern, die in der alten Sprache der Völker verfasst wurden. Der Erzmagier und die Prinzen des Bergvolkes sind immer noch auf der Suche nach einem Schlüssel, der es ihnen ermöglicht, die Magie zu verstehen. Ihr Ziel ist es, die Magie gegen die bösartigen Elietimm einzusetzen. Der Besuch beim Waldvolk verläuft friedlich und in Harmonie, während der Besuch beim Bergvolk nichts Gutes verheißt: Das Oberhaupt einer der Sippen des Bergvolkes, Jeirran, fühlt sich von den Menschen der Täler bestohlen. Daher will er sich an ihnen rächen. Als Livak und ihre Freunde dort eintreffen, geraten sie mitten in den Aufruhr hinein.
Die Kapitel sind sehr ausgeglichen aufgeteilt. Wobei die Kapitel aus der Sicht der Spielerin Livka die interessanteren sind. Jeirran bleibt immer etwas blass, fast unausgearbeitet. Die beiden von ihren Familien ausgestoßenen Brüder Sorgrad und Sorgren sind hingegen sehr lebendig beschrieben. Die zu Stadtmenschen gewordenen Mountain Men neigen dazu, jeder Schlägerei ihren eigenen Stempel aufzudrücken, indem sie kräftig mitmischen. Auch die anderen Figuren sind alle plastischer geworden. Als Abschlussband ein gelungenes Werk. Livak wird in diesem Roman weniger zum Spielball, der wie im ersten Band nur reagiert, sondern zu einer wirklichen Person, die das Leben in die eigenen Hände nimmt.