Serie / Zyklus: Queng Ho, Band 1 Besprechung / Rezension von Andreas Muegge |
Vernor Vinge liefert mit diesem Buch, das auch den Hugo gewann, eine beeindruckende Space Opera ab. Es enthält alles was das Herz des SF Fans begehrt: eine spannende Geschichte, ungewöhnliche Aliens und viele aufregende Ideen, die den Horizont erweitern. Der erste Schachzug ist die Einteilung des Weltalls in "Zonen". In der langsamen Zone sind nur Reisen unterhalb der Lichtgeschwindigkeit möglich und der Komplexitätsgrad von Computern ist recht gering. In der nächsten Zone ist die Lichtgeschwindigkeit keine Grenze mehr und die Technik ist sehr hoch entwickelt. In der letzten Zone ist nahezu alles möglich, allerdings ist die Gefahr auch sehr groß, dass man dort nicht zurechtkommt.
Die nächste Idee ist eine ziemlich interessante Vision für 1993: die Planeten und Sonnensysteme sind miteinander verbunden und kommunizieren über eine Art "Newsgroups" miteinander! Durch die Zahl der Menschen und Aliens ist man natürlich darauf angewiesen, intelligente Auswertungsprogramme zu haben, die die Rosinen bzw. die interessanten Informationen herauspicken. Das ganze Konzept funktioniert in diesem Buch sehr gut.
Die Handlung:
Eine menschliche Expedition entdeckt ein besonderes Artefakt, die Bauanleitung für eine Maschine. Trotz aller Vorsicht wird damit eine "Gottheit" erschaffen, die die beiden schnellen Zonen bedroht. Sie kann Computersysteme manipulieren und ganze Welten zerstören. Zusammen mit dem Bau ist allerdings auch ein Plan aufgetaucht, wie sie wieder vernichtet werden kann. Dieser Plan ist an Bord des einzigen menschlichen Raumschiffes, das entkommen kann und strandet auf einem Planeten. Die Besatzung wird getötet bis auf 2 Kindern, die alleine zurechtkommen müssen.
Die Aliens auf dem Planeten sind hundeähnliche Wesen, die in Packs zusammenleben. Durch den Zusammenschluss verfügen sie über ein gemeinsames Bewusstsein und hohe Intelligenz, während sie alleine nur zurückgebliebene Kreaturen sind, die in ihrer Welt nicht zurechtkommen würden. Die Gesellschaft selbst entspricht ungefähr unserem Mittelalter, zwei verfeindete Lager kämpfen um die Vorherrschaft und sehen ihre große Chance, wenn sie mit Hilfe der Menschen neue Technologien gratis geliefert bekommen.
Die Information über den Absturzort sickert glücklicherweise durch und im letzten Moment kann eine Expedition gestartet werden. An Bord ist ein Mensch und 2 baumähnliche Wesen, deren Denken sich grundsätzlich von uns unterscheidet. Die gefahrvolle Reise führt an den Rand der langsamen Zone, was viele Gefahren mit sich bringt.
Es macht großen Spaß, das Buch zu lesen. Die zwei Haupthandlungsstränge sind überaus interessant und Vinge ist es gelungen, exotische Aliens glaubhaft zu schildern. Besonders das Konzept der Packs ist einzigartig! Der Schluss fällt etwas ab, der Showdown war mir zu actiongeladen und der Epilog ist einfach nur überflüssig, aber das kann den Gesamteindruck nicht schmälern - in meiner persönlichen Liste nimmt das Buch einen Platz in der Top 3 ein.
Sehr empfehlenswert!
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Ein Feuer auf der Tiefe - Rezension von Erik Schreiber
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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Ein Feuer aus der Tiefe- Rezensionsübersicht