Titel: Edens Asche Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Damian ist ein junger Mann, der erfolgreich mit seinem Bruder Kim den Midnight-Club in Rosenheim führt. Eine Gothic-Diskothek, die sie seit dem Tod ihrer Eltern gemeinsam führen. Eines Nachts ist es dann so weit und er lernt eine junge Frau kennen, die ihm den Kopf verdreht und seinen Herzschlag beschleunigt. Ihr verfällt er, ohne zu wissen, warum. Später geschieht dann das Unglaubliche. Michelle wird vor den Augen Damians ermordet. Und da wird ihm eines klar: Michelle und ihr Mörder sind Vampire und, mehr noch, durch Michelle ist er selbst zu einem Nachtschattengewächs geworden.
Doch bevor es so weit kommt, macht der Leser einen Ausflug in die Vergangenheit der jungen Michelle. Dort lernt sie den Mann kennen, der sie als unbedarfte achtzehnjährige Landadelige mit der damaligen High Society bekannt macht und sie mit dem Vampirkuss beglückt. Damit ist sie nicht unbedingt einverstanden, doch wer erst einmal zum Vampir wurde, für den gibt es kein Zurück. Sie muss nun sehen, wie sie damit zurechtkommt. Und sie sucht immer mal wieder einen Gefährten, um nicht allein zu sein. In der heutigen Zeit ist es Damian, bis zum plötzlichen Mord an Michelle. Diese Zeit war nicht lang, noch nicht einmal lang genug, um sich als Vampir selbst zu sehen. Bevor Damian dem Mörder, einem verschmähten Liebhaber von Michelle, zum Opfer fällt, erscheint Joshua. Joshua rettet sein untotes Leben und führt ihn langsam als Mentor in den Vampirismus ein. Für Damian stehen zwei Dinge im Vordergrund: der Schutz vor dem Mörder und die Gefühlswelt, die durch den 400 Jahre alten Joshua durcheinandergebracht wird. Zwischen ihm und Joshua 'funkt' es, wie man so schön sagt, und es entsteht ein schwules Verhältnis. Der Kampf mit François, dem mörderischen Vampir, bleibt jedoch nicht ohne Folgen. Damians Freund und Bekannte werden mit hineingezogen und das geht nicht ohne Verluste ab.
Das ist jetzt ziemlich schnell zusammengefasst. Eigentlich ist es eine geheimnisvoll und rätselhaft erscheinende Erzählung. Die Figuren, die die Handlung vorantreiben, sind sehr menschlich (das soll keine Beleidigung der Untoten sein), die Beziehungen untereinander dabei sehr lebendig. Der Leser fühlt sich in der Welt von Monika de Giorgi wohl, wenngleich ich manchmal nicht ganz mit den Beschreibungen im Einklang bin. Ein paar Dinge stimmen da nicht ganz überein. Auch der Schreibstil könnte etwas flüssiger sein, wenn sie sich von langen Sätzen über sechs, sieben Zeilen verabschieden könnte. Trotzdem ein Buch mit Gefühl und schön zu lesen.