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Serie: Earth 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Menschheit lebt im Jahre 2184 zum größten Teil auf Raumstationen, da die Erde durch die fortschreitende Umweltzerstörung unbewohnbar wurde. Durch die weit gehend sterile Umgebung entwickelte sich bei Kindern, die auf den Stationen geboren wurden, eine Immunschwäche, Syndrom genannt. Die Krankheit erfordert große medizinische Pflege und führt noch vor der Pubertät meist zum Tode. Durch die Krankheit ihres eigenen Sohnes Ulysses motiviert, sucht die Wissenschaftlerin Devon Adair nach Möglichkeiten, diesen Kindern zu helfen. Eine Lösung bietet sich in dem Planeten G889 alias "Earth 2" an, der in rund 22 Lichtjahren Entfernung liegt und erdähnlich sein soll. Jedoch ist die zentrale Regierung der Menschheit gegen das Projekt "Eden" und versucht die Mission zu sabotieren. Schlussendlich greift sie sogar auf Bomben zurück, die das Auswandererschiff mit rund 200 Familien in die Luft sprengen soll. Diese werden jedoch rechtzeitig entdeckt und ein Notstart wird durchgeführt.
Die Reise verläuft ohne große Komplikationen, bis plötzlich im Orbit von Earth 2 sich die Frachtcontainer des Kolonistenschiffes selbstständig machen und einen Absturz provozieren. Wie man mehr nebenher erfährt, ist das Hauptschiff mit dem Großteil der Familien zurückgeblieben und trifft in etwa zwei Jahren ein. Nur wenige Menschen befinden sich in dem Teil des Raumschiffes, welches nun abstürzt.
Alle überleben die harte Landung in den Rettungskapseln, welche im Gegensatz zu den Frachtcontainern mit der notwendigen Ausrüstung nicht auf dem ganzen Planeten verstreut wurden, sondern relativ zentral landeten.
Sogleich macht man sich unter dem großen Gemurre der Piloten, welche eigentlich nur ihre Kolonistenfracht abliefern sollten und danach zur Erde zurückkehren wollten, auf den Weg zum geplanten Erbauungsort der Kolonie - in der Hoffnung, dass dort das meiste Material landete.
Recht bald stoßen sie auf die mysteriösen Terrianer, die vor allem durch die Träume eines verletzten Piloten Kontakt mit der Gruppe aufnehmen. Trotzdem bleibt das Misstrauen groß. Der kleine Ulysses wird von ihnen entführt und von seiner Krankheit befreit. Zurück bei seiner Mutter, kann er von der Friedfertigkeit der Terrianer berichten. Aus anderem Holz scheint Gaal geschnitzt zu sein, welcher zur großen Überraschung der gestrandeten Kolonisten mit seiner Anwesenheit beweist, dass vor ihnen auch schon Menschen auf Earth 2 lebten. Während sich Devon Adair mehr oder weniger vertrauensvoll auf Gaals Rat verlässt, ist der Pilot John H. Danziger auf der Hut. Er vermutet, dass sich hinter Gaal ein düsteres Geheimnis verbirgt.
Sehr gespalten betrachtet man den Pilotfilm, der von Steven Spielberg finanziell begleiteten Serie. Während der Grundbau des Pilotfilmes ganz solide beginnt, überschlagen sich die logischen Fehler spätestens beim Absturz. Wo sind die 200 Familien hin? Wie man erst in einer späteren Folge erfährt, kommen diese später nach. Warum stürzt das Raumschiff ab? Bleibt irgendwie nebulös. Welche Zielgruppe soll mit der Serie angesprochen werden? Auf der einen Seite zeigt man ekelige Ausschläge, blutige Wunden und mit den Terrianern eine gruselige außerirdische Rasse, die kaum einzuordnen ist. Verschiedene Traumreisen sind für Kinder schwer einzuordnen. Auf der anderen Seite wenden sich die Geschichten an ein jüngeres Publikum, sind einfach und geradlinig gehalten. Klischeehafte Charaktere und eine klare Schwarz-Weiß-Trennung in der Personenmotivation machen es vor allem eben diesen jüngeren Zuschauern einfach, der Geschichte zu folgen. Jedoch sind gerade Pilotfilme dafür bekannt, kaum das Potential einer Serie auszuspielen und eher als Prototyp zu fungieren. Es kann also durchaus besser werden.
Earth 2 - die Rezension von Rupert Schwarz