Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Planet Durdane wurde vor Jahrtausenden von Menschen besiedelt. Als das menschliche Imperium zusammenbrach, verlor die Welt den Kontakt. Die Bevölkerung fiel auf einen vorindustriellen Standard zurück und lebt nun einigermaßen gut unter der Herrschaft des Anomen. Doch da ist Mur, der Sohn einer Klosterdirne, der in einem Bezirk auf Durdane lebt, in dem die Kleriker mit eiserner Hand regieren. Dem Jungen, der lieber Musiker als Mönch werden möchte, bleibt nur die Flucht. Er wird Gildenmusiker und lebt recht gut, doch dann beginnen die Rogushkoi, seltsame Mutanten, über die Ebenen von Durdane zu ziehen, Männer zu töten und Frauen zu versklaven. In Mur, der nun den Namen Etzwane trägt, gärt es, und er fragt sich, warum der Herrscher seiner Welt, der Anome, nichts unternimmt. Er schreibt eine Petition und fordert den absoluten Machthaber heraus. Ein gefährliches Spiel, denn der Anome zeigt sich nie in der Öffentlichkeit (er wird deshalb auch als der Mann ohne Gesicht bezeichnet) und ist somit jedermann unbekannt. Außerdem verfügt er über die Gabe, jederzeit einen Menschen zu töten. Die Ringe, die jeder auf Durdane trägt und die den Stand symbolisieren, enthalten eine Sprengladung, die per Funksignal gezündet werden kann. Wer also ist der Anome, wer steht hinter ihm, und wer ist für die Invasion der Rogushkoi verantwortlich? Auf all diese Fragen erhält Etzwane nur dann Antwort, wenn er mit allen Traditionen bricht und gegen seine Gesellschaft aufbegehrt.
Die Durdane-Trilogie, Anfang der 70er Jahre verfasst, ist zumindest zu Beginn ein sehr gelungenes Beispiel für Science Fantasy. Vance versteht es wie kaum ein anderer, SF und Fantasy zu verbinden und eine schöne und spannende Geschichte auf dieser Grundlage zu verfassen. Durdane ist schnell beschrieben, bleibt aber nachhaltig im Gedächtnis, zumindest was den ersten Band betrifft. Etzwanes Heranwachsen, sein Heimatdorf, seine Flucht und die Begegnung mit dem Anomen, das ist Science Fiction vom Feinsten. Das erste Buch liest sich in einem Rutsch ohne Längen. Der Folgeband dann ist auch nicht übel. Man liest von den Anstrengungen, die Rogushkoi zu besiegen, und vom Feldzug gegen sie. Das ist spannend, aber nicht mehr so interessant wie zu Beginn, denn Durdane wurde bereits beschrieben. Dennoch liest sich der Mittelteil recht gut und macht Spaß.
Der abschließende Band jedoch war ein Missgriff. Die Geschichte von Außerirdischen, die Durdane als Testfeld für ihre Experimente nutzen, Etzwanes Entführung zu einer anderen Welt und die Erlebnisse dort sind bestenfalls mittelmäßige Erzählungen. Mit diesem Abschluss wertet Jack Vance das ganze bisher Geschriebene ab und begibt sich auf das wirklich niedrigste Niveau der SF: Fiese Aliens, Menschen kämpfen um ihr Überleben, heroische Menschen besiegen den bösen Feind etc. Ich weiß nicht, was den Autor da geritten hat, aber Jack Vance hat deutlich mehr drauf.
Fazit: eine durchaus interessante Trilogie, die, vom letzten Band mal abgesehen, durchaus gute Unterhaltung bietet. Jack Vance folgte mit dieser Trilogie einem Zeittrend Anfangs der 70er, in dem die SF sich sehr mit der Frage beschäftigte, was wohl mit Kolonien passiert, wenn der Kontakt zum Rest der Menschheit verloren geht. Leser, die den Hainish-Zyklus von Ursula K. LeGuin mit Vergnügen gelesen haben, werden hier nichts falsch machen.
7 von 10 Punken.
Die Durdane-Trilogie, Anfang der 70er Jahre verfasst, ist zumindest zu Beginn ein sehr gelungenes Beispiel für Science Fantasy. Vance versteht es wie kaum ein anderer, SF und Fantasy zu verbinden und eine schöne und spannende Geschichte auf dieser Grundlage zu verfassen. Durdane ist schnell beschrieben, bleibt aber nachhaltig im Gedächtnis, zumindest was den ersten Band betrifft. Etzwanes Heranwachsen, sein Heimatdorf, seine Flucht und die Begegnung mit dem Anomen, das ist Science Fiction vom Feinsten. Das erste Buch liest sich in einem Rutsch ohne Längen. Der Folgeband dann ist auch nicht übel. Man liest von den Anstrengungen, die Rogushkoi zu besiegen, und vom Feldzug gegen sie. Das ist spannend, aber nicht mehr so interessant wie zu Beginn, denn Durdane wurde bereits beschrieben. Dennoch liest sich der Mittelteil recht gut und macht Spaß.
Der abschließende Band jedoch war ein Missgriff. Die Geschichte von Außerirdischen, die Durdane als Testfeld für ihre Experimente nutzen, Etzwanes Entführung zu einer anderen Welt und die Erlebnisse dort sind bestenfalls mittelmäßige Erzählungen. Mit diesem Abschluss wertet Jack Vance das ganze bisher Geschriebene ab und begibt sich auf das wirklich niedrigste Niveau der SF: Fiese Aliens, Menschen kämpfen um ihr Überleben, heroische Menschen besiegen den bösen Feind etc. Ich weiß nicht, was den Autor da geritten hat, aber Jack Vance hat deutlich mehr drauf.
Fazit: eine durchaus interessante Trilogie, die, vom letzten Band mal abgesehen, durchaus gute Unterhaltung bietet. Jack Vance folgte mit dieser Trilogie einem Zeittrend Anfangs der 70er, in dem die SF sich sehr mit der Frage beschäftigte, was wohl mit Kolonien passiert, wenn der Kontakt zum Rest der Menschheit verloren geht. Leser, die den Hainish-Zyklus von Ursula K. LeGuin mit Vergnügen gelesen haben, werden hier nichts falsch machen.
7 von 10 Punken.