Reihe: Die dunklen Wächter, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In den Wäldern an der Grenze zu Kanada lebt eine von vielen Werwolfgemeinschaften. Darunter befindet sich auch Brittany, die am Ende ihrer Ausbildung als "Dunkle Wächterin" steht und in dieser Funktion ihr Volk zu beschützen hat. Neben den "normalen" Menschen, ist dies in diesem Fall insbesondere eine Genetik-Firma namens "Bio Chrome". Diese hat es sich zum Ziel gemacht, sich die legendären Verwandlungs- und Heilungsfähigkeiten der Werwölfe zunutze zu machen und kommerziell auszuschlachten. Das kann natürlich nicht das erklärte Ziel der Werwölfe sein, auch wenn sie sich zaghaft auch der Öffentlichkeit annähern.
Im Vordergrund steht jedoch die Entwicklung Brittanys, die zu Beginn des Romanes ihre erste Verwandlung zu einem Werwolf hätte erleben sollen. Jedoch bleibt diese aus, ohne das sie sich einen Reim darauf machen kann. Für Brittany ist das eine Katastrophe, denn als normaler Mensch kann sie kaum Mitglied bei den Dunklen Wächtern sein - ihr grösstes Ziel.
Ebenso ist das nächstwichtigste in ihrem Leben - der Werwolf Connor - in weite Ferne gerückt. Ihre Liebe zu dem etwas älteren Jungen kann nun wohl kaum erwidert werden, wenn sie die Fähigkeit der Verwandlung nicht besitzt.
Dann jedoch dringt "Bio Chrome" in das Einzugsgebiet des Werwolfstammes ein und beginnt die Jagd auf ein lebendes Exemplar der Sippe. Brittany muss sich angesichts der großen drohenden Gefahr entscheiden, in welcher Welt sie zukünftig leben möchte und wie tief ihre Liebe zu Connor wirklich ist.
Rachel Hawthorne schildert hier eine klassische Liebesgeschichte eines Paares, das durch einen bestimmten Grund gehindert wird, die Schwelle gegenseitiger Zuneigung zu überspringen und sich zu Lieben. Durch eine - hier etwas zu planlos inszinierte Gefahr - kommt das Pärchen jedoch schlussendlich zueinander. Um dieses Gerüst baute Hawthorne allerlei Herumgerenne, emotionale Schilderungen und pubertäre Probleme auf, mit denen sich gleichaltrige durchaus identifizieren können. Die Fantasy-Welt dient für die eigentliche Liebesgeschichte nur als Auspolsterung, sie könnte auch ohne sie funktionieren.
Der Konflikt mit der Bio-Tech-Firma ist am Ende des Romanes etwas zu plötzlich in Beginn und Ende - eine genauere Ausarbeitung findet leider nicht statt, vielleicht hätte man hier diesem Plot die eine oder andere Seite mehr widmen sollen.
So bleibt eine platonische Liebesgeschichte mit Fantasy-Hintergrund, die vor allem Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 interessieren wird.