Serie/Zyklus: Dune - Der Wüstenplanet. Die Legende (Band 2) Eine Buchvorstellung von Ulrich Blode |
In Der Kreuzzug erzählen Brian Herbert und Kevin J. Anderson die Geschichte des Kampfes zwischen Maschinen und Menschen weiter. Drei Jahrzehnte nach dem Beginn des heiligen Krieges zeichnet sich für keine der beiden Seiten ein Sieg ab. Bei der Liga haben sich unterdessen politische Veränderungen ergeben. Serena Butler, Symbolfigur des aufstands, sowie die ruhmreichen Helden Xavier Harkonnen und Vorian Atreides beginnen an Einfluss zu verlieren. Iblis Ginjo, früherer Vertrauter der Maschinen, ist nun der machtvollste Mensch des Kreuzzugs. Ginjo ist kein strahlender Held, sondern ein Machtpolitiker, der gegen Widerstand vorgehen lässt. Kritik an seiner Person oder am Kreuzzug sind nicht erlaubt. Ein grauenvolles Geheimnis umgibt ihn, auf das die anderen erst langsam aufmerksam werden. Opfer von Angriffen der Maschinen werden an die Organbanken der Tleilaxu verkauft, so dass selbst der Respekt vor der eigenen Rasse nicht mehr gegeben ist. Am Ende wird Ginjos frevelhaftes Tun entdeckt. Um den Kreuzzug nicht zu gefährden, beschließt Xavier Harkonnen eine Lösung, die zwar richtig ist, aber seinem Namen Schande bereitet. Ein Opfer, das Xavier zu tragen bereit ist
Aber auch in anderen Belangen wird die Liga der Edlen ihrem Namen nicht gerecht. Noch immer gibt es Sklaven, die sich nach Freiheit sehen. Als bei einem Aufstand der Wissenschaftler Tio Holtzmann stirbt, gelingt Zensunni-Sklaven die Flucht nach Arrakis. Dort schließen sie sich den Wüstenbewohnern an. Später nennen sie sich die Fremen (aus dem Englischen abgeleitet von „free men“, die „freien Menschen“).
Aus einer anderen Art von Knechtschaft befreien sich die Titanen, cyborgähnliche Menschen, die im Dienste der Künstlichen Intelligenz Omnius stehen. Nach jahrhundertelanger Dienstschaft wenden sie sich gegen Omnius, um ihre alte Unabhängigkeit zu erlangen.
Insgesamt ist Der Kreuzzug eine ordentliche Fortsetzung der Legenden-Trilogie. Interessante Einzelabenteuer wechseln sich rasant ab und es kommt der Verdacht auf, ob die Autoren den Lesern nicht viel zutrauen, z.B. eine längere Passage aufmerksam zu verfolgen. Viele Details werden zwar genannt, aber nicht ausgebaut. Das Vorgehen der Maschinen und Menschen wird anhand der Tätigkeiten erläutert, aber die dahinter liegende Motivation weitgehend umgangen.
Der Kreuzzug ist lesbare Science Fiction. Wieder einmal bringen Herbert und Anderson kleine Details ein, die vielleicht für später eine große Rolle spielen. Insofern ist es interessant zu verfolgen, wie es weiter gehen wird.
Bewertung: 6 von 10 Punkten