| Reihe: Die Dresden Files Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Harry Blackstone Copperfield Dresden ist der unbeliebte Detektiv, den die Polizei in Chicago zu Hilfe holt, wenn es um übersinnliche Phänomene und Fälle mit unerklärlichem Hintergrund geht, denn Harry Dresden ist Magier, und in einer Welt, in der es Monster, Dämonen, Geister und finstere Hexer gibt - wenngleich von den meisten Menschen kaum wahrgenommen -, ist er der Mann, der diese Fälle lösen kann.
Im Zoo von Chicago geschieht Seltsames. Ein Wächter wird ermordet, die Spuren weisen auf den Gorilla Moe und der Bürgermeister ist der Meinung, das Tier sei schuldg. Also: erschießen. Die Polizei sieht das ein wenig anders; es gibt nämlich keine Erklärung dafür, wie der Gorilla aus dem Käfig kam, den Mann umbrachte, wieder in den Käfig ging und von außen hinter sich abschloss. Harry macht sich auf den Weg, die Mitarbeiter des Zoos zu befragen, bekommt aber die kalte Schulter gezeigt, weil sie glauben, dass auch er sich für den Mord am Gorilla Moe einsetzt. Erst mit dem zuständigen Veterinär Dr. Reese und dessen Assistentin Wilhelmina, genannt Will, kann er reden. Jedoch nicht sehr lange, denn Raubkatzen, die unter einem Bann stehen, greifen die beiden an. Verdächtigt wird sofort Dr. Dana Watson, die sich um die Raubtiere kümmert.
Dr. Dana Watson besitzt ein dunkles Geheimnis. In ihrem Büro findet Harry Dresden Reste von dunklen Ritualen und Blut von Tieren. Sein in einem Totenschädel eingesperrter Geist gibt ihm Hinweise, die gar nicht gut aussehen. Eine Hexe des Hekate-Kultes hofft darauf, in der Hierarchie des Bösen aufzusteigen.
Harry Dresden hat in Deutschland eine wachsende Fangemeinde. Im Gegensatz zu den boomenden Vampir-Gentlemen ist der magische Ermittler jedoch eher ein Geheimtipp. Die Bücher sind gelungen. Die Fernsehserie war in den Vereinigten Staaten jedoch ein Flop. Jetzt kommt der Comic auf den Markt. Und ich bin überrascht über die Qualität. Die Bilder sind recht düster gehalten, da viele Szenen in den Abendstunden oder unter Tage spielen. Gelungen finde ich vor allem die Zeichnungen des Gorillas Moe. Die Zeichnungen der Personen sind nicht so ausdrucksfähig. Vor allem das Gesicht der Polizistin Murphy ist nur als mürrisch zu bezeichnen, Harry Dresden sieht nur aggressiv aus und Will ist immer etwas überrascht-ängstlich. Ich habe mir durch die Romane ein anderes Bild von Harry gemacht, doch das wird jeder Leser. Die Vorgeschichte zu „Sturmnacht“ ist gut gelungen. Die Übersetzung gefällt mir ebenfalls, vor allem wegen der Zitate aus dem „A-Team“ und von Kapitän Haddock aus „Tim und Struppi“, um nur zwei zu nennen. Als Zusatz sind im hinteren Teil des Comics Beschreibungen von Dresden, Murphy und deren Partner Carmichael, sowie die Titelbilder der amerikanischen Originalausgaben zu sehen. Als Dresden-Fan kann ich das Heft wärmstens empfehlen.