Reihe: Jägerin der Nacht, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit ihren sechshundert Jahren gehört Mira zu den ältesten Vampiren Nordamerikas. Sie ist mit der Aufgabe betraut, das Wissen um ihre Rasse geheim zu halten. Mira ist zudem mit der Gabe, das Feuer zu beherrschen, ausgestattet. Als verantwortungsvolle Person schützt sie die jüngeren Vampire ihres Herrschaftsbereichs. Eines Tages wird sie von einer Bedrohung eingeholt, die sie längst zu vergessen suchte. Der Vampirjäger Danaus bringt beunruhigende Neuigkeiten mit. Die Naturi, grausame und archaische Elfenwesen, sind zurückgekehrt. Einst von der Erde verbannt, wollen sie Rache nehmen, Menschen und Vampire vernichten. Die Umstände zwingen Vampir und Vampirjäger eine Zusammenarbeit auf. Sie muss sich ganz bewusst gegen alte Regeln stellen. Dabei lernt sie Danaus dadurch kennen, dass er einige ihrer Schützlinge umbringt und sie zusieht, wie er ihnen das Herz aus dem Leib schneidet. Endlich beschließt sie, sich ihm selbst zu stellen. Groß ist ihre Überraschung, als er ihr von den Naturi berichtet. Sie gehen ein Zweckbündnis ein, um gegen den gemeinsamen Feind anzutreten. Die Naturi kämpfen gegen Danaus und Mira, gegen Tristan und wie die anderen alle heißen. Gleichzeitig stehen die Werwölfe auf der Seite der Naturi und kämpfen ebenfalls. Mira stirbt fast, weil sie sich zu spät daran erinnert, ihr Feuer einzusetzen. Aber das muss wohl wegen der Spannung so sein.
Nightwalker ist der erste Roman der Trilogie Jägerin der Nacht und das Erstlingswerk von Jocelyn Drake. Der Auftakt dieser Reihe ist ein Buch voller Kraft und Aktion. Hier haben wir es wie allgemein üblich mit einem Kampf zwischen Gut und Böse zu tun. Ansonsten hält sich Jocelyn Drake an das typische Schema eines Auftaktromans. Die Handlungsträger werden vorgestellt, indem die Ich-Erzählerin Mira auf sie eingeht. Feinde werden herausgearbeitet und man erhält einen Eindruck, was die Leser erwartet.
Das Buch ist immerhin keine romantische Liebe-Biss-Geschichte mit ein paar Blutspritzern. Hier stehen Aktion, Kampf und Blut im Vordergrund. Die Hautperson ist ebenso kalt und berechnend wie nachdenklich und einfühlsam. Die Vampirin Mira ist keine mächtige Persönlichkeit, obwohl sie manchmal so wirkt. Sie verspürt die ganze Palette von Gefühlen wie Trauer und Schmerz, Hass und Wut, Angst und Unsicherheit. Die Vampirin ist sehr vielseitig beschrieben und es wird der Leserin und dem Leser recht bald klar, dass hinter der Person noch mehr steckt. Der erste Teil der Trilogie Jägerin der Nacht endet brutal und mit vielen offenen Fragen.