Reihe: Die Drachenjägerin, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Linn wurde verbannt. Sie muss die Hauptstadt verlassen und tut dies in Begleitung des roten Drachen Gah Ran und des schwer verletzten Nival. Gemeinsam machen sie sich auf den beschwerlichen und mühevollen Weg nach Steinhag, der verborgenen Stadt der Drachen. Hier, so hoffen sie, werden sie Ruhe und Unterschlupf finden. Der Weg ist, vor allem im Winter, sehr schwierig und mit einem Schwerverletzten kommt man nicht sonderlich schnell voran. Steinhag ist eine faszinierende Stadt. Sie steckt voller Geheimnisse und Mysterien, den geheimniskrämerischen Drachen angemessen. Diese Geheimnisse verändern mit einem Mal alles. Die Drachen sind keine Wesen mehr, die Tod und Leid bringen. Sie sind Geschöpfe, die seit Jahrhunderten verflucht und in diesem Fluch gefangen sind. Ihr einziges Ziel ist es, sich zu befreien und endlich wieder das sein, was sie wirklich sind.
Der vermeintlich tote König wird in sein Grab getragen. Die Handlung aus dem vorherigen Band wird damit sofort aufgegeriffen und weitergeführt. Den Helden der Geschichte - Mora, Rinek, Agga - und anderen wird klar, hier lief etwas gründliche schief. Der Plan, der sorgfältig ausgeklügelt worden war, hat versagt und mit ihm diejenigen, die planten. Nival, ihr Mitstreiter für das Gute, wurde für den Mord am König gefoltert und umgebracht. Für Mora bricht eine Welt zusammen. Rinek scheint der Einzige zu sein, der noch genügend Kraft aufbringt. Seine Entschlossenheit führt dazu, dass man den vermeintlich toten König aus dem Grab retten kann.
Nachdem Pivellius wieder unter den Lebenden weilt, geraten die Dinge in der Hauptstadt etwas außer Kontrolle. In Lanhannat bricht Krieg aus. Jeden Tag fliegen die Drachen ihre Angriffe, lassen Feuer herabregnen und sorgen für Chaos. Die verzweifelten Versuche von Rinnek und seinen Kumpeln, die Zauberin Chamija zu töten, sind letztlich von Erfolg gekrönt. Bevor die Zauberin den Thron von Schenn besteigt, wird sie sehr dramatisch und absolut angemessen vom Leben zum Tode befördert. Schnell stellt sich eine neue Bedrohung ein, die bislang nur latent vorhanden war: die Scharech-Par, die bisher niemand bezwingen konnte. Auf sie aufmerksam geworden, gilt es nun, den Feind zu bekämpfen. Eine Hilfe ist dabei sicherlich Linns Bruder Rinek bzw. dessen neu entdecktes Talent zu zaubern.
Das Ende der Trilogie war überzeugend. Endlich sind Linn und Nival zusammen. Die Umstände sind zwar tragisch, aber die Liebe war nie verloren, wenn auch an vielen Stellen durch viele Opfer getrübt. Es gab keine triefenden Liebesszenen, denen wohl manche Leserin mehr als nur eine Träne nachweint. Aber wer einen Liebesroman will, soll einen kaufen. Dafür waren Abenteuer, Humor und auch die beschriebene Gewalt in einem Einklang, gut ausgewogen. Ein gelungener Abschluss.