Serie / Zyklus: Das Rad der Zeit 28. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Aes Sedai sind untereinander zerstritten. Da sind zum einen diejenigen unter Führung von Elaine, die eine schwarze Ajah ist und zurzeit auf dem Thron in Tar Valon sitzt. Sie ist die anerkannte Führerin der Aes Sedai. Doch fast keine der anderen Frauen ist sich bewusst, dass sie zur dunklen Seite der Macht sich hingezogen fühlt. Auf der anderen Seite sind die Aes Sedai unter Führung von Egwene, die inzwischen Tar Valon belagert. Hier stehen die "Guten", doch nicht einheitlich. Untereinander sind beide Gruppen ein wenig uneins, so dass ständig Gespräche miteinander und übereinander geführt werden. Auf beiden Seiten sind die Männer die Leid tragenden, denn sie stehen als Heere auf beiden Seiten, bereit, im Namen der Frauen Tod und Verderben zu bringen.
Egwene wird nun bedrängt, jemanden aus ihrem Umfeld loszuschicken, um mit der Herrin der weissen Burg Verhandlungen zu führen. Sie stimmt zwar zu, fühlt sich dabei jedoch sehr unbehaglich. Ein weiterer Punkt, der ihr zu schaffen macht, ist die schwarze Burg. Dort Leben die Männer, die Rand al’Thor dienen und die wie die Aes Sedai die Macht lenken können. Allerdings den männlichen Teil. Davor haben die Aes Sedai jedoch grosse Angst. Waren es doch die Männer, die vor Jahrhunderten für den fast-Untergang der Welt sorgten. Doch bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu überlegen, ob sie nicht Verhandlungen aufnehmen muss. Mit all ihren wenig geliebten Entscheidungen setzt sie sich zwischen die Stühle.
Auch die Handlung bei Rand Al’Thor geht weiter. Er hat es inzwischen geschafft, die männliche Kraft der Macht zu reinigen, doch wird er immer noch von Übelkeit geplagt, wenn er die Macht an sich nimmt. Und er hat jede Menge Probleme. Die Asha’man entwickeln sich eigenständig weiter und sorgen mit ihrem Anführer Logain für Ärger. Zwar ist noch kein offener Bruch zwischen Logain und Rand erfolgt, doch scheint er kurz davor zu stehen. Dazu kommt, dass sich Aes Sedai und Asha’man zusammenfinden. Die einen werden die Behüter der Anderen. Dabei kann man gar nicht direkt unterscheiden, wer wen kontrolliert.
Robert Jordan ist weiterhin ein guter Autor und mir gefällt er immer noch. Dennoch ist er ein "elender Zeilenschinder" geworden. Seine Romane werden länger und länger, nicht, weil die Handlung umfangreicher wird, sondern weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, zwischen den einzelnen Gesprächsteilen und Unterhaltungen, jede Haarsträhne, jede Falte, jedes Kleidungsstück zu beschreiben. Das mag zwar für eine eigene Welt wichtig sein, doch wiederholt er sich immer wieder und daher ist viel von seinen Beschreibungen einfach überflüssig. Leider. So langsam hofft man nur noch, dass der Autor zu einem Schluss kommt.
Rad der Zeit - Übersicht