Serie: Star Wars Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dreißig Jahre Star Wars ist ein Jubiläum, an dem niemand so recht vorbei kann. Im Gegenteil, es ist die Science-Fiction-Serie, die inzwischen eine ganze Generation von Kinogängern und Lesern beeinflusste. Es gibt, dank der Werbung und der Andenken, keinen Bereich des täglichen Lebens, der nicht von Star Wars betroffen war.
Der vorliegende Band bietet den Roman Die Verschollenen und die Kurzgeschichte "Ein gefährlicher Handel". Dabei ist mir aber nicht ganz klar, warum die beiden Werke nicht von Timothy Zahn selbst übersetzt wurden. Egal, Regina Winter hat ihre Arbeit jedenfalls hervorragend gelöst.
Talon Karrde hat ein Problem mit seinem riesigen Flugobjekt, das erst langsam wieder durch Reparaturen als solches bezeichnet werden kann. Eine Zeit lang trieb es nur in einem Sternensystem dahin. Doch endlich gelingt es, sein Kommunikationssystem wieder in Betrieb zu nehmen. Talon lässt Booster Terrik Kontakt mit Luke und der einstigen Agentin des Imperators herstellen. Booster hat angeblich eine Botschaft der Hand von Thrawn erhalten. Ein Mitarbeiter Boosters fängt die Nachricht jedoch ab und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Vor mehr als fünfzig Jahren, wir befinden uns zeitlich kurz vor dem Yuuzhan-Vong-Zyklus, wurden mehrere Raumschiffe gestartet, die den Rand der Galaxis vermessen und diese dann verlassen sollten. Das Projekt wurde jedoch von Großadmiral Thrawn gestoppt, und angeblich wurden alle Dreadnaughts zerstört. Luke und Mara Jade Skywalker, seit drei Jahren glücklich verheiratet, erhalten von einer Delegation der Chiss unter Leitung Generals Drask und des Diplomaten Formbi die Aufforderung, sich eines alten Projekts anzunehmen. Die Chiss entdeckten die Überreste des Projektes "Outbound Flight". Das Ehepaar Skywalker hofft, in den Wracks womöglich auf ein paar Artefakte zu stoßen, die den Jedis gehörten. Die Jedis sind in Begleitung der 501. Sturmtruppenkommandos. Leutnant Chak Fel und seine Mannen sollen die beiden beschützen. Das ist auch notwendig, denn zur allgemeinen Verwunderung befinden sich dort noch Lebewesen, und die Raumschiffe sind entgegen landläufiger Meinung noch intakt. Aber sie sind nicht allein. Der Botschafter der neuen Republik, Dean Jinzler, der plötzlich auftaucht, entpuppt sich als derjenige, der bei Booster Terrik die Nachricht der Chiss abfing. Eine weitere Gruppe erscheint und gibt sich als Vertreter der Gerrons aus. Die nomadisierenden Vaagari versklavten die Gerrons, doch als der Outbound Flight auftauchte, verschwanden auch die Vaagari.
Großadmiral Thrawn ist der Geist, der durch den Roman schleicht, aber nie auftaucht. Nicht er, sondern seine Taten haben Einfluss auf die Handlung. Ziemlich langweilig werden die Skywalkers in die Handlung eingeführt, die sich auf den ersten hundert Seiten regelrecht dahinschleppt. Timothy Zahn hat seine Lieblingsfiguren, die gut geschildert werden; andere Figuren und Gruppen werden oberflächlich abgehandelt. Je nachdem, wie seine Vorlieben liegen. Daher bleiben auch manche Dinge ungeschrieben und ungeklärt. Leider.
Die Bonuskurzgeschichte erzählt etwas über die 501. Sturmtruppen. Timothy Zahn erzählt von ihnen bewundernd, wie sie früher jeden Nicht-Menschen bekämpften. Zusammen gesehen sind die beiden Erzählungen ein wichtiges Puzzlestück in der Welt von Star Wars.