Serie/Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Andreas Muegge |
Bei Isol läuft es aber auch nicht ganz nach Plan und der Ursprung des Stoffes hängt wie ein Damoklesschwert über sie. Was für einen Preis muss sie für ihre neuen Fähigkeiten bezahlen?
Die Verschmelzung hätte das Potential für einen richtig guten SF Roman. Der Beginn ist poetisch und sehr stimmungsvoll. Die Idee mit den Angepassten, die zwar fremdartig sind aber noch menschliche Züge durch ihr genetisches Erbe haben, ist hervorragend umgesetzt worden. Der etwas holprige Stil stört anfangs nicht, für ein gutes Buch kämpft man sich als Leser auch gerne einmal durch. Mit der Einführung von Zephyr, einer Professorin für alte Geschichte, wird die Geschichte lebendiger und die Handlung kommt langsam in Fahrt.
Leider war für mich ungefähr in der Mitte die Luft raus. Immer mehr treten die politischen Verhältnisse in den Vordergrund wobei unklar bleibt, wieso Isol plötzlich eine Revolutionärin wird und die Angepassten einen eigenen Planeten brauchen. Geniale Ideen wie die beiden riesigen Terraformer oder der "Stock" werden kurz angerissen und später fallengelassen. Spannend wird es noch einmal, als das Geheimnis um den "Stoff" aufgeklärt wird, aber insgesamt ist das Ende sehr abrupt und unbefriedigend.
Schade, hier wird viel verschenkt. Justina Robsons größter Fehler ist, dass sich die Einzelteile nicht zu einem homogenen Ganzen verbinden - es wird viel angerissen und wenig zu Ende geführt, weniger wäre hier mehr gewesen. April 2005
Verschmelzung - Rezension von Rupert Schwarz