Serie/Zyklus: Cageworld Zyklus Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Oliver Faulhaber |
Eigentlich gleicht das Buch seinem Vorgänger so stark, daß man allen, die Die Suche nach der Sonne gut fanden, auch diesen Band ans Herz legen kann... bei den anderen (was wohl die Mehrheit sein dürfte) will ich erst gar keine Hoffnung auf eine höhere Qualität keimen lassen.
Einige Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer - Maq Ancor ist mittlerweile Direktor eines wissenschaftlichen Instituts und Cherry bzw. Sine Aurora veranstalten wieder ihre Shows - werden Hinweise auf eine bisher unbekannte Schale jenseits der Jupiter-Schale gefunden und die alte Crew macht sich wiederum auf den Weg, diesmal jedoch in Richtung der äußeren Schalen.
Mit der generalüberholten Shellback und der alten Rollenverteilung (nein, auch im zweiten Band erhalten die Charaktere keine Tiefe) durchstößt man wieder Schale um Schale, hat ein kurzes Intermezzo mit den einheimischen Bewohnern und setzt dann seine Reise fort... immer mal wieder von Zeus' (dem mächtigen, planetengroßen Zentralgehirn des Sonnensystems, das jedoch anscheinend zu dumm ist ein einfaches Raumschiff zu zerstören) Versuchen sie aufzuhalten auf die Probe gestellt.
Anfangs scheint es, als wolle Kapp der Handlung einen Schuß Komplexität beimischen, denn er beginnt mit drei Handlungssträngen. Doch schnell gibt er zwei von diesen wieder auf, und wendet sich lieber vollends unserem Abenteurer-Team zu. Und das, obwohl die Erlebnisse des auf eine neue Spezies treffenden Wissenschaftlers mich weit mehr interessiert hätten, als die eintönigen Erlebnisse der Protagonisten: entweder schießt man sich seinen Weg frei, benutzt Cherrys Illusionen oder aber verläßt sich auf Sines Verführungskünste - immerhin drei Alternativen.
Urteil: Sicher, einige Fragen bleiben immer noch unbeantwortet (wie beispielsweise Land-o's Beziehung zu Zeus) und ich würde mich über eine Aufklärung freuen, doch wirklich "herbeisehnen" tue ich die Antworten genausowenig wie den nächsten Band... die einzige Frage, die ich mir stelle ist, wohin unsere Freunde wohl das nächste Mal aufbrechen und ob Kapp die Nerven besitzt auch noch ein drittes Buch in dem gleichen Strickmuster zu schreiben. (Wohl kaum, denn das offene Ende weist die andere Richtung, aber man weiß ja nie)
Sind die beiden Folge-Bände nicht um mindestens zwei Klassen besser, kann ich mir kaum vorstellen, daß dieser Zyklus jemals viele Verehrer finden wird: zu einfallslos und flach sind sowohl Handlung als auch Charaktere. Einzig ein flüssig zu lesender Schreibstil läßt sich dem Buch nicht absprechen und macht es so zur idealen Bettlektüre.
Bewertung: 4 von 10 Punkten
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite
[Auf fictionfantasy.de rezensierte Bücher sind mit einem Link unterlegt und fett gekennzeichnet.]