Serie / Zyklus: ~ Titel: Die Transformation Originaltitel: He Walked Among Us Autor: Norman Spinrad Übersetzung: Horst Pukallus Verlag / Buchdaten: Heyne, Ersterscheinung 2002 Besprechung / Rezension von RealS "Ein Mann, der sich als abgehalfterter Komiker aus einer düsteren Zukunft ausgibt, taucht in Los Angeles auf und warnt vor der Zukunft, aus der er kommt..." |
Nach und nach versuchen diese beiden, den Komiker für ihre Ziele - die Rettung des "Totenschiffs" Erde, die rettende Transformation - einzuspannen. Aber alle haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Außerdem gibt es da noch einen geheimnisvollen Gegenspieler, der um jeden Preis verhindern will, dass Ralf Erfolg hat...
Bewertung: Auffallend ist zunächst der Stil des Buches, der sich insbesondere zu Beginn durch sehr aufwendige und (unnötig) komplizierte Satzstrukturen auszeichnet, was den Lesefluss hemmt. Außerdem hat Spinrad eindeutig ein Faible für Drogenexzesse (die er gut und detailliert beschreibt) und für sexualisierte Sprache (nein, es gibt nicht wirklich Beschreibungen von Sexszenen!). Nebenbei lästert er bei jeder Gelegenheit über das Fandom bzw. Cons (alle Leute sind hässlich, übergewichtig und das Ganze eigentlich wertlos).
Der Roman ist stellenweise sehr witzig, allerdings wird mit zunehmender Dauer immer klarer, dass sich Spinrad mit der Mission des Science-Fiction Autors im Roman identifiziert (der auch einen Roman namens Die Transformation geschrieben hat), die Welt durch Worte vor sich selbst zu retten, was dem Roman absolut nicht gut tut. Auch die Esoterikerin tut ihr Möglichstes, dem Leser schwer verdauliche Mystizismen aufzutischen, sodass der Roman stellenweise wie das letzte Streitgespräch zwischen NewAge und Science Fiction wirkt, anstatt den Leser zu unterhalten.
Je mehr der Roman fortschreitet, desto weniger neue Handlung und desto mehr sich wiederholende Esoterikvorlesungen gibt es. Auch das Ende gerät leider dementsprechend dürftig, wobei davon auszugehen ist, dass Spinrad das Ende für den konsequenten Höhepunkt hält.
Fazit: Am Anfang ein ganz guter Roman, gegen Ende aber stark nachlassend. Nur für Fans, die glauben, Science Fiction / das Fandom solle die Welt verändern und alles würde gut. Ein Buch, das man typischerweise in der Schule die Schüler in Deutsch lesen lässt, weil es pädagogisch wertvoll ist...