| Serie / Zyklus: Terra Extra |
Lfd. Nummer: 160 | |
Titel: Die strahlenden Städte | |
Autor: Clark Darlton | |
Verlag: PVM | |
Titelbild: ? | |
Erscheinungsdatum: 1958 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Eine Rezension von Ulrich Blode |
Inhaltsbeschreibung:
Die technologische Zivilisation der Menschen ist vor Jahrzehnten untergegangen. Der alles verheerende Atomkrieg hat die Städte zu strahlenden Fallen gemacht, in denen nur Mutanten überleben können. In der Wüste um eine zerstörte Stadt wandert ein namenloser Mensch, der seine Erinnerung verloren hat. Er hat sich gegen vagabundierende Banden gewehrt, mutierte Hunde verscheucht und hatte für eine kurze Zeit eine Lebensgefährtin. Als er sich dem bewaldeten Gebirge nähert, trifft er auf Brian. Zuerst bedrohen sich sie, bringen sich aber nicht um. Brian nennt den Namenlosen Jack und bringt ihn in eine unterirdische präapokalyptische Anlage. Dort haben einige Menschen Unterschlupf gefunden. Brian berichtet Jack von den Angriffen anderer Stämme und Fremder aus dem Weltraum, die die Erde besiedeln. Letztere sind von humanoider Form, haben aber einen kristallenen Körper. Man ist sich einig, dass die Wesen nichts Gutes bringen. Beim Kampf schließt sich ihnen auch ein doppelköpfiger Mutant an, der gegen Radioaktivität immun ist und in der Stadt wertvolle Informationen über die Fremden sammeln soll. Während einer Raumschifflandung gelangt Jack an Bord und kämpft gegen die Außerirdischen. Als er bewusstlos wird, erinnert er sich an seine Herkunft.
Jack ist in Wahrheit Henry Bird, Astronaut des interstellaren Raumschiffs Terra. Auf dem Flug zum Alpha Centauri begegnen Bird und Fred Sommer einem anderen Raumschiff, das sie mit einer seltsamen Waffe angreift, denn sie bekommen nur Kopfschmerzen. Dann ist das unheimliche Schiff weg und die Terra setzt ihre Reise unbehelligt fort. Bird und Sommer finden im Alpha-Centauri-System eine menschenähnliche Zivilisation, die aller Gewalt abgeschworen hat und Technik weit gehend vermeidet. Denn sie kennen die Kristallwesen, konnten sich der Invasoren erwehren und wollen mit dem Abschwören von der Raumfahrt keine Fremden mehr auf das Centauri-System aufmerksam machen. Die Ausnahme in dieser technologiefreien Zivilisation sind die planetaren Verteidigungseinrichtungen, die als Schallwaffen die Kristallenen zerstören können. Man zeigt Bird einige Überlebende der Invasoren. Es sind, so hat man herausgefunden, Roboter, deren Schöpfer längst nicht mehr existieren. Als Abschiedsgeschenk erhält Bird eine der Schallwaffen. Doch auf der Heimreise wird die Terra beschädigt und ihre Mannschaft leitet einen kontrollierten Absturz ein. Während subjektiv nur zehn Jahre für die Reise benötigt wurden, ist auf der Erde der verheerende Krieg ausgebrochen und Generationen sind vergangen. Nur Henry Bird überlebt die Landung, verliert aber sein Gedächtnis und wanderte zwei Jahre lang umher, bis er Brian traf. Jetzt erinnert sich Jack an seine Vergangenheit als Raumfahrer und wo die Waffe gegen die Fremden zu finden ist.
Nachdem Jack aus der Bewusstlosigkeit erwacht ist, kann er mit einem Beiboot fliehen. Er landet an der Absturzstelle der Terra und birgt die Schallwaffe. Damit können alle kristallenen Roboter, die sich auf der Erde befinden, zerstört werden. Das geschieht in letzter Sekunde, weil die Roboter neue effektivere Waffen gegen die Menschen entwickeln und bereits mit diesen brutale Experimente an Gefangenen durchführen. Nach dem Sieg wollen die überlebenden normalen Menschen und Mutanten eine geeinte Welt aufbauen. Für Jack ist aber seine alte Heimat vergangen und er beschließt, zum Alpha Centauri zurückzukehren.
Kommentar:
Die strahlenden Städte ist einer der schwächeren Romane Clark Darltons. Die düstere Atmosphäre ist ihm zum Teil gelungen, doch dann beschreibt er vieles oberflächlich. Aus Versehen tötet Jack eine Frau, was aber nicht viel Auswirkung auf sein Innenleben hat. Und es erfolgt keine Erklärung, warum es keine große Reaktion in ihm auslöst.
Die fremden Lebewesen verlieren ihre Fremdartigkeit, als sich herausstellt, dass sie lediglich Roboter und Invasoren sind. Viele der Themen, wie die Zerstörung der Zivilisation und Kritik der Protagonisten an Gewalt, hat Darlton in anderen Romanen besser ausgeführt. Roboter, Mutanten, andere Kulturen oder Technologien haben hier durchaus interessante Ansätze, bleiben aber schematisch.
Aus heutiger Sicht sind es mehr Versatzstücke, weil dem Roman keine besondere Bedeutung hinsichtlich Idee und Ausführung zukommt.