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Serie/Zyklus: Roboter und Foundation, Band 2 Serie/Zyklus: Roboter und Foundation, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Stahlhöhlen
Die Erde ist Heimat für viele Milliarden Menschen geworden. New York allein umfasst 200 Millionen Seelen, die in einer gewaltigen Konstruktion aus Stahl und Beton leben. Die Stadt ist so gewaltig, dass die meisten Menschen in gigantischen Stahlhallen leben und meist noch nie die Sonne gesehen haben.
Neben den Menschen gibt es noch die Spacer, ein Volk, das aus vergangenen Expansionsbestrebungen hervorgegangen ist. Die Spacer sind den Menschen um ein Vielfaches überlegen, nur ist ihre Zahl sehr gering. Doch die Expansion ist lange vorbei und beide Völker scheinen dem Untergang geweiht.
Vor diesem Hintergrund geschieht nun ein Mord an einem Spacer. Der New Yorker Polizist Elijah Baley bekommt den Auftrag, den Vorfall aufzuklären. Die Spacer jedoch bestehen darauf, dass Baley einen Partner von den Spacern gestellt bekommt. So muss Baley mit R. Daneel Olivar zusammenarbeiten. Bleibt anzumerken, dass das R. für Roboter steht und auf der Erde den Androiden mit Argwohn begegnet wird, denn sie stellen potentielle Konkurrenten in der Arbeitswelt dar.
Die Nachforschungen führen Baley und seinen Partner durch eine wahrhaft faszinierende Welt, die von Überbevölkerung geprägt ist und in der Privatsphäre ein Fremdwort ist. Die Ereignisse verlangen Baley das Äußerste ab und so muss er sogar die "Stahlhöhlen" verlassen und sich ins Freie begeben, etwas, das eigentlich kein Mensch mehr macht, denn die Grenzenlosigkeit des Himmels ist für den Menschen erschreckend geworden.
Der Roman ist sicherlich einer der besten von Asimov. Eine ganze Reihe von klassischen SF-Themen ist darin zu finden, wie Überbevölkerung (dieses Thema ist heute besonders aktuell) und Roboter.
Dieser und auch der Folgeroman leben von klaren Gegensätzen. Während die Menschheit eine schier unglaubliche Quantität aufweist, gibt es von den Spacern nur sehr wenige. Auf manchen ihrer Welten leben nur eine Hand voll. Für sie ist Privatsphäre etwas Heiliges und sie verbringen eigentlich ihr ganzes Leben alleine. Das macht die Romane auch so reizvoll. Das Zusammentreffen und das Unverständnis der jeweiligen Gegenseite machen diesen Roman zu einem Erlebnis. Caves of Steel, so der Originaltitel, ist eines der wichtigsten Werke der SF und man sollte den Roman gelesen haben.
10 von 10 Punkten.
Die nackte Sonne
Elijah Baley wird beauftragt, zu einer Spacer-Welt zu reisen. Dort ist ein Mord geschehen und da diese Art des Verbrechens seit Jahrhunderten als nicht mehr existent gilt, wissen die Spacer nicht, wie sie damit umgehen sollen. So bitten sie um die Hilfe des einzigen Menschen, der Polizist ist und tieferen Kontakt zu den Spacern hatte.
Für Baley ist dies eine ungeheuere Aufgabe, denn sein Leben hatte er bisher geschützt in den Wohnhallen der Erde verbracht und muss nun auf eine Welt, die von Offenheit und Weite dominiert wird. Außerdem weiß er zu wenig über die Lebensgewohnheiten der Spacer, um ein Motiv herleiten zu können.
Die meisten Spacer leben überdies alleine mit nur minimalem Kontakt zu Artgenossen. Deshalb erbittet Baley wieder die Partnerschaft von R. Daneel Olivar.
Der Roman ist das Gegenstück zu Die Stahlhöhlen. Wieder dominieren Gegensätze das Werk und lassen den Leser hinter die menschliche Psyche blicken. Der Roman kann nicht ganz an die Genialität von Die Stahlhöhlen heranreichen, aber das Werk ist von Asimov hervorragend umgesetzt. Besonders auffallend ist, dass Asimov auch hier wieder auf die groß angelegte Beschreibung von Technik verzichtet. Klar, es kommen Roboter vor, aber die sind auch heute in dieser Form noch Science Fiction. Und so wirkt das Werk auch nicht naiv wie manche andere Werke aus jener Zeit.
Der Roman ist inzwischen an die 50 Jahre alt, hat aber, wie auch Die Stahlhöhlen, in Bezug auf Überbevölkerung an Aktualität gewonnen.
Ich gebe dem Werk 9 von 10 Punkten.
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