Reihe: Die vergessenen Reiche: Die Legende von Drizzt Eine Rezension von Petra Berger |
Inhalt:
Nachdem die Freunde den Zauberer Arkan Kessel überlistet und besiegt haben kehrt Friede in Zehnstädte ein und die Freunde sind bereit für neue Abenteuer.
Mit einer List schafft es der Zwerg Bruenor Heldenhammer Drizzt zu überreden, ihn auf der Suche nach der verschollenen Zwergenfeste Mithril zu begleiten. Bruenor verfügt nur noch über bruchstückenhafte Erinnerungen an seine alte Heimat, doch seit über 200 Jahren sehnt er sich danach diese zu finden und ihr wieder zu strahlendem Ruf zu verhelfen. Wulfgar und Drizzt begleiten den Zwerg aber der Halbling Regis entscheidet sich, in Zehnstädte zu bleiben, wird er dort doch als Held gefeiert und hat es endlich zu Ruhm und Reichtum gebracht. Als jedoch der Auftragsmörder Entreri auf der Suche nach Regis in der Stadt auftaucht zieht es der Halbling vor seine Freunde doch nochzu begleiten. Die Freunde freuen sich darüber, nicht ahnend, dass ihnen ab nun eine tödliche Gefahr auf den Fersen ist.
Der Mörder wurde von Pasha Poos beauftragt den Halbling zu finden, zu töten und ihm den geraubten Juwel zurück zu bringen. Als der Mörder den Halbling nicht findet beobachtet er dessen Haus um irgendeinen Hinweis auf seinen Verbleib zu finden. Dabei tötet er zwei Zwerge aus der Sippe von Bruenor und verletzt Cattie-Brie. Das Mädchen ahnt sofort, dass dieser Mann sehr gefährlich ist und auch sie macht daran ihren Freunden zu folgen und sie vor dem Mörder zu warnen.
In der Stadt Luskan erhalten die Gefährten eine Karte, die ihnen weitere Hinweise auf die Zwergenfeste gibt. Sie folgen der Karte und wenden sich nach Norden. Auch Entreri erreicht die Stadt und findet dort neue Verbündete, die noch eine Rechnung mit Drizzt zu begleichen haben. Auch Cattie-Brie erreicht Luskan, doch leider als Gefangene des Meuchelmörders. Er will sie nun als Geisel benutzen um sie gegen Regis auszutauschen.
Der weitere Weg aller Beteiligten ist von Mord, Intrigen, Verrat und Kämpfen gepflastert und die Gefährten müssen sich die Frage stellen, ob sie der Aufgabe gewachsen sind.
Kommentar:
Die ist der fünfte Doppelband um die Saga von Drizzt Do’Urden und diesmal ist es wirklich nicht mehr zu leugnen, dass vieles an der Geschichte beim Hobitt bzw. HdR geklaut wurde. Sicherlich gut geklaut und gut umgesetzt aber nichtsdestotrotz hat man als Leser das Gefühl, die Geschichte schon zu kennen.
Ein Zwerg auf der Suche nach seiner alten Heimat die er wieder mit Leben erfüllen möchte. War es nicht Balin, der sich ebenfalls auf den Weg zu der alten Zwergenfeste machte um diese neu zu bevölkern?
Als Gefährte ein Halbling über den laufend gespottet wird, der aber immer im richtigen Augenblick die richtige Lösung parat hat. Das erinnert doch stark an Bilbo Beutlin, der zu Anfang von Thorin stark unterschätzt wurde.
Das seltsame Metall aus dem die Zwerge ihre kostbaren Waffen geschmiedet haben heißt hier ebenfalls Mithril.
Die Zwergenfeste ist durch eine unsichtbare Tür verschlossen und die Gefährten sitzen auf einem schmalen Sims davor und wissen nicht, wie der Eingang zu öffnen ist.
Und als sie die Feste betreten finden sie uralte Skelette vor und Spuren eines harten Kampes. Der Feind von außen folgt ihnen und der Feind von innen, der die Feste besetzt hat greift sie an. Eine sehr bekannte Situation.
Und dann die edle Herrin, die ein Gespräch mit Drizzt führt, seine Moral stärkt und den Gefährten Geschenke überreicht, die ihnen auf ihrem Weg helfen sollen. Und dazu noch Nahrung, die sättigt und stärkt. Dass diese Nahrung nicht gleich Lembas genannt wurde wunderte mich dann doch.
Und als letztes: Ein Gefährte der sich opfert und in einem tiefen Schlund versinkt und als Tod betrauert wird. Fällt auch nicht Gandalf während des Kampfes mit dem Balrog in einen tiefen Schlund?
Ich mag Drizzt, Wulfgar, Bruenor und Regis durchaus aber der Geschichte hätten ein paar eigenständige und innovative Ideen sicher gut getan. Die Figur des Meuchelmörders peppt das ganze zwar etwas auf aber alles in allem fand ich diesen Band leider etwas enttäuschend.
Die zwei Landkarten im inneren helfen dem Leser, den Weg der Gefährten zu verfolgen und sich ein Bild über die Entfernungen zu machen. Dieser Band beinhaltet zwei Bücher der alten Auflage von Goldmann, die aber unter der Reihe: Vergessene Welten veröffentlicht wurden. Die Titel: Die silbernen Ströme und das Tal der Dunkelheit. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich bei den verschiedenen Titeln und Zyklen Zuordnungen langsam den Faden verliere. Da die Bücher von Blanvalet aber (bisher) genau in Reihenfolge erscheinen ist es sicher sinnvoll, sich an diese doch sehr gelungene Neuauflage zu halten, zumal die Originalbücher hier 1 zu 1 erscheinen und nicht gesplittet sind wie früher.
Fazit: Eine solide Geschichte ohne wirkliche Tiefe und ohne herausragende Ideen aber durchaus für Mußestunden gut geeignet. Es gibt durchaus schlechtere Fantasy. Die Gefährten gewinnen die Symphatie des Lesers und trotz der auffälligen Ähnlichkeiten zu der Geschichte von Tolkien werde ich die Gefährten auch weiterhin auf ihrem Weg begleiten.