Serie / Zyklus: Catteni, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Noch ehe die Menschen mit der interstellaren Raumfahrt beginnen konnten, wurde die Menschheit von der Rasse der Catteni unterworfen. Dabei wurde das übliche Schema angewandt: Die Menschen mehrer Großstädte wurden vollständig ihres bisherigen Lebens entrissen und auf unterschiedlichsten Welten verstreut. So hofft man nun den Widerstandswillen zu brechen.
Hauptperson des Romans ist die Amerikanerin Kris Bjornsen, die auf dem Planeten Barevi sich gerade mit einem gestohlenen Gleiter durch die Wildnis stößt, als ihr der Catteni Zainal über den Weg läuft und vor seinen eigenen Artgenossen flieht, nachdem er im Streit einen Piloten getötet hatte. Zunächst kann er sich der Verfolgung entziehen, doch am Ende werden beide erwischt und deportiert. Die Catteni haben begonnen alle aufsässigen Menschen und auch Angehörige anderer Rasse auf eine vollständig unbesiedelte Welt zu versetzen. Wie die Siedler einst in Australien muss die Gruppe ihr Überleben sichern. Doch zur Überraschung aller ist die Welt nicht so unbewohnt wie es zunächst den Anschein hatte.
Der Roman ist eindeutig etwas für die Freunde der klassischen SF. Gleich den Science Fiction Abenteuern der 60er Jahre im Stil eines Robert A. Heinlein entwickelt sich die Geschichte sehr zielgerichtet. Ohne richtig tiefgründig zu werden versteht der Roman den Leser zu unterhalten, sofern dieser sich darauf einlässt über manche Ungereimtheiten hinwegzusehen: Die Außerirdischen sind beispielsweise viel zu menschlich beschrieben. Das schreibt Autorin Anne McCaffrey einen ganzen Absatz darüber, dass die Körpersprache universell, eindeutig ist und der Catteni nickte um seine Zustimmung zu geben. Dabei gibt es schon Völker auf der Erde, bei denen das Nicken das genau Gegenteil bedeutet wie in der westlichen, industrialisierten Welt und der Grund, warum sich Hunde und Katzen so schlecht verstehen liegt mitunter daran, dass die Körpersprache so gegensätzlich ist. Auch die Handlung zeugt nicht von vielen Überraschungen und schreitet mit eine konstanten Spannungsniveau voran.
Auf der Habenseite kann der Roman eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren, Abenteuer und einer Prise Sense of Wonder aufwarten. Der Roman zeugt von fachlichen Können und man kann der Autorin bestimmt nicht vorwerfen, sie hätte sich - wie so manch anderer moderner Autor - verkünstelt. Im Gegenteil: Der Stil ist bodenständig; eben ganz wie die Romane der 60er Jahre.
Eines sei noch zum Schluss gesagt. Das sehr offene Ende, eigentlich kann man gar nicht von einem richtigen Schluss sprechen, macht den Kauf des zweiten Bandes unbedingt notwendig. Darauf sollte man sich einstellen auch wenn das ganze ein wenig unfein ist.
Fazit: Sehr solides, etwas altbackenes SF Werk, das aber gerade deswegen hier und das berühmte Gefühl des Sense of Wonder der frühen SF Werke herauf beschwört und zu unterhalten versteht.
7 von 10 Punkten.