Serie/Zyklus: Der Wüstenplanet. Die Legende (Band 3) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
"Die Schlacht von Corrin" berichtet von einem Ereignis der fernen Vergangenheit. Dem Ereignis, das bereits in einem anderen Buch abgehandelt wurde: "Butlers Djihad". Das war der menschliche Aufstand gegen die künstliche Intelligenz. Das war die Möglichkeit, den Aufstieg des Ordens der Bene Geserit zu ermöglichen. Die Maschinen haben längst die Herrschaft über alle menschlichen Lebensbereiche übernommen. Sie übernehmen alles und versklaven die Menschen ganzer Planeten. Omnius, das Zentralhirn der mechanischen Intelligenz, verschanzte sich auf dem Planeten Corrin. Vorian Atreides übernimmt die Truppen der Liga, um einen entscheidenden Schlag gegen Omnius zu führen. Aber Omnius verschanzt sich hinter einem menschlichen Schutzschild.
Um eine Verbindung zwischen den vorangegangenen Romanen und einem bestehenden Zyklus aufzubauen, muss lange geplant werden. Es müssen dabei Sachverhalte aufgebaut werden, die in den Romanen von Frank Herbert nur erwähnt wurden. "Die Schlacht von Corrin" ist der dritte Teil der Legenden des Wüstenplaneten. Sein Nachteil besteht darin, dass er ohne die vorhergegangenen Romane nicht bestehen kann. Es ist durchaus empfehlenswert, diese Bücher zu lesen. Knapp 50 Jahre nach dem Tod von Sarah Butler beginnt die Handlung dieser Erzählung. In den ersten Kapiteln werden wie üblich die Handlungsträger vorgestellt. Da sind der Roboter Erasmus mit seinen Versuchsreihen, die gegen die Menschen gerichtet sind, der Stammvater aller Atreiden, Vorian Atreides, Quentin und seine Söhne der Familie Butler und andere mehr. Und wie bereits in den vorherigen Romanen geht es wieder um Ränkespiele, Verrat und Macht. Leider bleibt die ganze Erzählung vorhersehbar, weil sie zu einem ganz bestimmten Ergebnis kommen muss: dem "Wüstenplaneten" von Frank Herbert. Mit dem letzten Teil dieser Dreier-Reihe geht der Krieg gegen die künstliche Intelligenz einem Abschluss entgegen, der, vorweg gesagt, nicht sehr überzeugend wirkt. Die Erzählung ist leider sehr ausführlich, langatmig bis langweilig. Ich vermisste den Spannungsbogen. Schauplatz um Schauplatz reihten sich aneinander, ohne wirklich miteinander verbunden zu sein. Lediglich etwas Spannung kommt auf, als in den letzten Kapiteln DIE aufkommende Feindschaft zwischen den Harkonnen und den Atreiden angedeutet wird. Auch nicht schön ist der Sinneswandel der Liga. Ständig wurde von Frieden und Menschlichkeit geredet, nur um einen atomaren Endschlag zu führen, der Millionen von menschlichen Sklaven den Tod bringt. Wo ist jetzt die Menschlichkeit? An diesem Roman gibt es noch andere Punkte, die mir nicht gefallen: Sklaven, die sich freuen, weil sie in Freiheit sterben, oder gar Norma Cenvas Entwicklung zur ersten Navigatorin und ihre Abhängigkeit vom Spice.
Ich bin kein Freund von Romanen, die plötzlich vor einer bestehenden Reihe oder einem bestehenden Roman spielen. Dabei ist es egal, ob es die Reihe "Enterprise" ist, die vor "Raumschiff Enterprise" mit Captain Kirk spielt, oder Einzelromane wie "Das Blut der Templer 2", das vor dem zweiteiligen Fernsehfilm spielt, oder gar die Romane zum "Wüstenplaneten" von Frank Herbert. Seine Romane fand ich von Beginn an sehr interessant, bildeten sie doch in ihrer Art einen neuen Ansatz für außerirdische Lebensräume. Als nach seinem Tod sein Sohn Brian damit begann, die Vorgeschichte zum Wüstenplaneten zu schreiben, war ich nicht sehr daran interessiert. Ich war der Meinung, hier eine Art `Leichenfledderei’ zu erleben, die vom Ruhm des Vaters zehrte. Mit Kevin J. Anderson als Autor gelang es Brian Herbert, Romane zu schreiben, die durchaus lesenswert sind. Die Zusammenarbeit der beiden Männer ist durchaus erfolgreich. Auch wenn durch Anderson mit seinen Star-Wars-Romanen ein stilistischer Einfluss auf die Romane besteht, ist die Trilogie zu der "Wüstenplanet"-Saga annehmbar, aber nicht vergleichbar. Ich bin mir jedoch sicher, dass andere Rezensenten deutlich abwertende Worte zu dieser Trilogie und vor allem diesem Abschlussband finden werden.
Die Schlacht von Corrin - die Rezension von Ulrich Blode