| Titel: Die Schlacht der Trolle |
Die Geschichte um den ehemaligen Rebellen Sten, seine Zwillingsschwester Flores und Stens Frau Vicinia geht weiter. Aber das Buch, Die Schlacht der Trolle, würde nicht Bezug auf sie nehmen, wenn nicht Pard und seine haarigen Genossen dabei wären. Die Trolle stecken wieder mal bis zum Hals im Schlamassel, und sie sind größer als Menschen. Die Trollfrau Anda veränderte sich sehr zu ihrem Nachteil. Anda riss die Macht über die Mehrzahl der Trolle an sich und tötete den Anführer Druan. Der konnte gerade noch sein Wissen an Kerr weitergeben. Kerr war es auch, der Pard auf den Weg schickte, mal eben bei den Menschen vorbeizusehen und zu fragen, ob Sten bereit wäre, ihnen zu helfen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich Pard zu einem interessanten Troll. Sten, inzwischen Bojar von Dabran, einer kleinen Grafschaft, hat natürlich selbst Interesse an der Lösung des Problems. Anda ist auch bei den Menschen unterwegs, zerstört Gehöfte und Dörfer und verbreitet somit auch über der Erde Angst und Schrecken.
Die Schwester von Vicinia, Königin Ionna, entsendet sie und Stens Zwillingsschwester Flores an den Hof des ehemaligen Gegners, des Masriden Gyula Bekessar, in die Stadt Turduj. Vicinia soll dort Verhandlungen führen, um ein Friedensbündnis zu schließen. Die Verhandlungen erweisen sich als schwierig, da plötzlich ein neuer Eroberer vor den Toren steht. Marczeg ist ein Abtrünniger, der sich nicht damit abfinden kann, mit den Wlachkis in Frieden zu leben, schon gar nicht gleichberechtigt. Seine Herrschsucht ist die neue Bedrohung. Die ehemaligen Gegner müssen zu Verbündeten werden, um sich dem Usurpator Marczeg zu stellen. Der Menschenkonflikt nimmt den Hauptteil der Erzählung ein. Ein Kräftemessen zwischen den Wlachaken und den Masriden, wobei sich das Kräfteverhältnis und die Koalitionsverhältnisse ändern. Mit seiner Erzählung gelingt es Christoph Hardebusch, die Fremdartigkeit der Menschen und Trolle darzustellen und zugleich zu zeigen, dass sich vieles ähnelt.
Neben den Konflikten gibt es natürlich auch wieder das Thema Liebesleid. Ähnlich wie eine Julia-und-Romeo-Geschichte baut sich eine Liebelei zwischen der etwas herben Flores und dem Masriden Bekesar auf. Wobei der Vergleich sicherlich ein wenig hinkt.
Vergleiche ich die Romane Die Trolle und die Schlacht der Trolle, so bleibt eines gleich: Die Namensgeber machen leider nicht den Großteil der Erzählung aus. Im Vergleich untereinander hat sich Christoph Hardebusch noch ein wenig gesteigert. Seine handelnden Personen wurden Persönlichkeiten, seine Handlung ist ein wenig komplexer und sein Schreibstil ist wunderbar zu lesen. Seine Welt lebt, obwohl sehr überschaubar, seine Welt ist in vielen Einzelheiten ausgearbeitet und damit glaubwürdig. Das gilt im Übrigen auch für seine handelnden Personen. Druans Tod, der wissbegierige Kerr, der gewaltige Pard und auch neue Charaktere wie Turk und Keru wirken auf den Leser sehr sympathisch.
Die Schlacht der Trolle - die Rezension von Anne Brandt