Titel: Die Rückkehr Besprechung / Rezension von Cornelius Ibs von Seht |
Eine amerikanische Firma möchte groß in das Geschäft für Weltraumtourismus einsteigen. Um diese Idee zu propagieren, wird ein Mega-Sportstar mit der Unterstützung durch zahlungskräftige Sponsoren auf einen Trip in den Orbit geschickt. Als sich im Space Shuttle ein tragischer Zwischenfall ereignet, kommt der Sportstar ums Leben, bei der Bruchlandung auf einer Behelfslandebahn auf den Osterinseln gibts es ein weiteres Todesopfer in der Besatzung und das Shuttle wird schwerwiegend beschädigt. Umgehend werden an die Firma horrende Schadensersatzforderungen von der Familie des prominenten Opfers gestellt.
Scott Blackstone, selbst Shuttle-Pilot, ist der für das Programm verantwortliche Manager und wird angeklagt, den Tod des prominenten Fluggastes mittelbar verursacht zu haben. Als er versucht, einen kompetenten Anwalt für seine Verteidigung zu bekommen, blitzt er bei allen renommierten Kanzleien ab. Bald schwant ihm, daß irgendein mysteriöser Unbekannter nicht nur ihn sondern auch seine Firma und ihr innovatives Raumfahrtprojekt ans Messer liefern will. Als die Explosion einer speziellen nuklearen Waffe im Orbit einen verheerenden elektromagnetischen Puls auslöst, dem fast alle erdnahen Satelliten zum Opfer fallen, eskaliert die Krise zu einer Bedrohung der gesamten amerikanischen Raumfahrtindustrie...
Buzz Aldrin und John Barnes haben einen realitätsnahen Roman geschrieben, der die Perspektiven und Risiken der Raumfahrt aus heutiger Sicht aufzeigt. Aus ihrer besonderen Begeisterung für eine Fortführung und Ausdehnung der Weltraumprogramme machen sie keinen Hehl. Aber leider ist der Roman nicht besonders geworden. Anfangs liest er sich wie ein typisches Justiz-Drama à la Grisham, zwischendurch wie ein Agententhriller aus dem Kalten Krieg, um letzlich in eine leidlich unterhaltsame Astronauten-Rettungsmission zu münden. Obwohl die Story passagenweise nicht ganz uninteressant ist, hat sich die Lektüre nicht gelohnt. Der Text hat stilistisch nichts zu bieten, ist einfach typisch Ami-mäßig runtergeschrieben. Ihre visionäre Fiktion, kurzweilige Fabulierkunst und komplexer Romanaufbau, mit denen die beiden Autoren in ihrem letzten Gemeinschaftswerk Begegnung mit Tiber so brilliert haben, wird hier nur in feinsten Dosen eingestreut. Schade eigentlich.