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Ist ja schön und gut, daß man überall im Netz Kurzgeschichten lesen kann, aber die gewöhnlich fehlende redaktionelle Auswahl und Bearbeitung macht es einem unheimlich schwer aus dem Wust von Möchtegern-Schreiberei erbauliche Unterhaltung rauszufischen. Ganz zu schweigen von dem ätzende Dauerlesen am Bildschirm - und wer will sich den ganz Buchstabenmüll schon ausdrucken?
Also führt kein Weg um einen handlichen Story-Sampler herum. HEYNEs Auswahlbände aus The Magazine of Fantasy and Science Fiction sind zwar auch schon unter der Auflagen-Guillotine verendet, doch gibt es noch einige Ausgaben zu erwerben.

Wenn ich mich nicht gänzlich täusche, ist die Nr. 101, Die Roosevelt-Depeschen, die letztige Ausgabe derselben. Der titelspendenden Geschichte einen Sinn zu entziehen, war ich leider nicht in der Lage. Vielleicht war's auch nicht mein Tag und ich hab irgendwas überlesen, auf jeden Fall fand ich sie blöd.
Im "Moment der Stille" von Dale Bailey geht es um einen "Händler des Unheimlichen, Exotischen & Wunderbaren", der in einer kleinen Stadt seinen laden hat... . Eine flott und pointiert geschriebene Geschichte um die wahrhaft umwerfende Gabe einer echt männlichen Familienbande steuert Pat Macewen bei: "Die Gabe der Macklins" ist eine Extravaganz unter diesen SF-Stories.
Alles in allem kann man in dieser Sammlung ein paar berauschende Ausflüge an visionäre Orte knapp neben unserer Realität machen. Die zwei, drei nur gewöhnlichen Beiträge stören dabei weiter nicht.