Serie / Zyklus: Barrayar - Prequel Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Seine Arbeit für den Riesenkonzern GalacTech hatte Leo Graf schon oft gezwungen, stoisch seinen Job zu erledigen und über Dinge hinwegzublicken, doch was er auf dem Cay Habitat erlebt, lässt ihn fast die Kontrolle verlieren. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde dort eine neue Menschenrasse gentechnisch erzeugt. Die Wesen verfügen anstatt über zwei Beine über ein weiteres Armpaar und sind somit ideal an den Weltraum und das Leben in Schwerelosigkeit angepasst. Auch der ganze Organismus ist auf den neuen Lebensraum abgestimmt und die Quaddies, wie die Forscher die Wesen abschätzig bezeichnen, fühlen sich wohl in ihrem Element. Doch dies war nicht der Grund für Leos Erregung, sondern vielmehr die Tatsache, dass sich der Konzern eine billige Sklavenkaste herangezogen hat, die bewusst im Dunklen gehalten wird über die Grundsätze der menschlichen Freiheit. Langsam werden die ersten der Quaddies erwachsen und beginnen mehr und mehr zu verstehen. Die unschuldigen Wesen beginnen ihre Unschuld zu verlieren, aber noch schlimmer für die Gesamtsituation ist die Tatsache, dass der technische Fortschritt die Menschen in die Lage versetzte, Schwerkraft künstlich zu erzeugen, und dies macht die Quaddies aus Konzernsicht zu einem belastenden Inventurbestand, der stillgelegt werden muss.
Mit diesem Buch wendet sich die Autorin zwar ihrem Barrayar-Universum zu, aber die Geschichte spielt ca. 200 Jahre vor Miles Vorkosigan und fernab von Barrayar. Trotzdem kommt doch das typische Flair auf. Das Menschenreich, das die Autorin beschreibt, ist nicht das ferne Utopia. Machtblöcke und Wirtschaftsimperien kämpfen mit harten Mitteln um den Erhalt ihrer Vormachtstellung. Leider scheint dieser Zukunftsentwurf nur allzu plausibel. So überrascht es kein bisschen, dass der GalacTech Konzern die Quaddies in einem rechtsfreien Raum erschaffen hatte und wenig zimperlich darin ist, Folgekosten zu vermeiden. Auch die Tatsache, einen ans Weltall angepassten Menschen zu schaffen und diesen gemäß eigener Wertvorstellungen zu einem willigen Arbeiter zu erziehen, ist nur allzu logisch. Nein, die Autorin hat kein gutes Bild von der Menschheit und leider hat sie Recht.
Der Roman ist spannend geschrieben und liest sich, wie fast alles aus der Feder der Autorin, recht flott. Auch dieser Roman ist eine Space Opera vom Feinsten und sei jedem Fan der Barrayar-Reihe ans Herz gelegt. Übrigens erhielt die Autorin seinerzeit den Nebula Award, eine der größten Auszeichnungen für einen SF-Roman, und man muss sagen, dass dieser Roman zu Recht belohnt wurde.
8 von 10 Punkten.
Mit diesem Buch wendet sich die Autorin zwar ihrem Barrayar-Universum zu, aber die Geschichte spielt ca. 200 Jahre vor Miles Vorkosigan und fernab von Barrayar. Trotzdem kommt doch das typische Flair auf. Das Menschenreich, das die Autorin beschreibt, ist nicht das ferne Utopia. Machtblöcke und Wirtschaftsimperien kämpfen mit harten Mitteln um den Erhalt ihrer Vormachtstellung. Leider scheint dieser Zukunftsentwurf nur allzu plausibel. So überrascht es kein bisschen, dass der GalacTech Konzern die Quaddies in einem rechtsfreien Raum erschaffen hatte und wenig zimperlich darin ist, Folgekosten zu vermeiden. Auch die Tatsache, einen ans Weltall angepassten Menschen zu schaffen und diesen gemäß eigener Wertvorstellungen zu einem willigen Arbeiter zu erziehen, ist nur allzu logisch. Nein, die Autorin hat kein gutes Bild von der Menschheit und leider hat sie Recht.
Der Roman ist spannend geschrieben und liest sich, wie fast alles aus der Feder der Autorin, recht flott. Auch dieser Roman ist eine Space Opera vom Feinsten und sei jedem Fan der Barrayar-Reihe ans Herz gelegt. Übrigens erhielt die Autorin seinerzeit den Nebula Award, eine der größten Auszeichnungen für einen SF-Roman, und man muss sagen, dass dieser Roman zu Recht belohnt wurde.
8 von 10 Punkten.