Reihe / Serie: ~ Titel: Die Prinzessinnen von Bamar Originaltitel: the princess of bamaree Autor: Gail Carson Levine Übersetzt: Janka Panskus Titelbild: Michael Bramman Buch/Verlagsdaten: C. Bertelsmann Verlag (2003) 251 Seiten
Addie ist schüchtern, hat Angst vor Spinnen und möchte die behütete Königstochter sein. Ihre Abenteuer findet sie vor allem in Büchern oder in den alten Mythen von Drualt. Das fällt auch nicht schwer, da ihre Schwester Meryl da ist und sie beschützt. Meryl ist die typische Abenteurerin, lernt fechten und reiten, will Abenteuer bestehen, die Wälder von Ungheuern befreien und ähnliches mehr. Doch dass ist nicht der Beruf, für den sie vorgesehen ist. Im Schatten ihrer älteren Schwester lebt Addie angenehem und friedlich in den Tag hinein. Das einzige was die Menschen in Bamar fürchten ist der ‚graue Tod’. Er ist ein Fluch, der seit Jahrhunderten über dem Land hängt und wahllos die Bewohner befällt. Innerhalb kürzester Zeit müssen die verfluchten sterben. Eines Tages erkrankt auch Addies ältere Schwester am ‚grauen Tod’. Aus Liebe zu ihrer Schwester springt Addie über ihren Schatten und macht sich auf eine gefährliche Reise. Sie will das Heilmittel suchen, um ihre Schwester vom ‚grauen Tod’ zu heilen. Dabei ist sie in den Zauberlehrling Rhys verliebt, der wiederrum ihre Stickereien liebt. Die Geschichte selbst enthält viele Einzelheiten der Märchen von den Gebrüdern Grimm. Aber es kommen auch neue Ideen mit herein. Zauberer die geboren werden, wenn ein Blitz in Marmor einschlägt, was nicht sehr häufig ist, Drachen, die Prinzessinnen entführen, um mit ihnen ein paar nette Tage zu verbringen, bis sie deren überdrüssig geworden sind oder andere Versionen von Elfen und Gespenstern.
Mit dieser Erzählung erfüllt sich die Prophezeihung, dass wenn jemand Ängstliches den Mut aufbringt, das Mittel zu suchen, es auch gefunden wird. Das Buch ist ein Roman für alle jungen Leserinnen und Leser, die selbst schüchtern und ängstlich sind, aber gern mal aus ihrer Haut schlüpfen und eine andere Persönlichkeit annehmen möchten. Die witzige und zugleich spannende Geschichte wird mit Hilfe von Gegenständen wie Sieben-Meilen-Stiefeln, Tischlein-Deck-Dich und anderen sehr attraktiv erzählt. Hinzu kommt der freundliche Zauberlehrling Rhys, der sie bei ihrer Suche unterstützt. Kaum hat sie die Unterstützung, muss sie sich mit Ogern auseinandersetzten und sogar von einem Drachen gefangen nehmen lassen. Irgendwann muss sich der Leser selber entscheiden, ob er ein Fantasy-Roman, ein Märchen, ein Liebesroman oder einen Abenteuerroman hat. Oder wenn keine Entscheidung gefallen ist, hat er eben alles.