Reihe: Die Poison Diaries, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die sechzehnjährige Jassamine lebt zusammen mit ihrem Vater Anfang des 19. Jahrhunderts im Norden Englands. Der Vater, Thomas Luxton, beschäftigt sich mit allerlei Heilpflanzen und versucht, vergessenes Wissen bezüglich der Heilkräfte verschiedener Pflanzen und Mixturen wiederzuerlangen. Stundenlang forscht er in alten Büchern und geht verschiedenen Spuren nach, die auf einschlägige Literatur hinweisen könnten. In der Gegend wird zwar über Luxton gemunkelt, man schätzt jedoch sein Wissen über die Heilung verschiedenster Krankheiten. Nicht nur das gemeine Volk zieht ihn zu Rate, auch am Hofe des Herzogs ist er ein willkommener Gast. Thomas Luxton wohnt etwas außerhalb eines Dorfes, in einem uralten Gemäuer eines ehemaligen Klosters, welches jahrhundertelang für sein medizinisches Wissen bekannt war. In dem Wissen, dass die dort gesammelten Erkenntnisse mit dem Schleifen des Klosters wohl für immer verloren sind, wird Thomas Luxton immer fanatischer, um doch noch die eine oder andere Rezeptur dem Schlund der Zeit zu entreißen.
Jassamine hat die Aufgabe, das Haus zu führen. Da die Mutter früh gestorben ist und die Tochter mittlerweile alle Tätigkeiten im Haus verrichten kann, bleibt Thomas konsequent in seinem Arbeitszimmer, während Jassamine die Beete pflegt, Samen züchtet und allerlei andere Tätigkeiten verrichtet. Richtiges Wissen erlangt sie jedoch nicht, da der Vater der Meinung ist, dass Frauen für die Heilpflanzenkunst nicht geschaffen sind.
Außerhalb des angelegten Gartens befindet sich ein von Mauern umgebener Fleck, auf dem Thomas seine giftigsten Exemplare züchtet. Jassamine ist es strengstens verboten, die Ummauerung auch nur zu betreten.
Eines Tages stößt mehr oder weniger unfreiwillig Weed zu ihnen. Der schlaksige Junge scheint eine besondere Begabung im Umgang mit Pflanzen zu besitzen. Nicht nur deshalb beginnt sich Jassamine in ihn zu verlieben. Jedoch ist Weed nicht so, wie andere junge Männer es sind, es umgibt ihn ein Geheimnis. Und was beide nicht ahnen: Weeds Wissen droht beiden zum Verhängnis zu werden ...
Wood schildert eine unschuldige, nicht recht ereignisreiche Jugend der Jassamine und baut nebenher allerlei Informationen über die Wirkungen der verschiedensten Pflanzen sein, ohne dabei jemals ins Detail zu gehen. Jassamines Gedanken werden in Form kurzer Tagebucheinträge geschildert, es offenbart sich eine leicht rebellische Ader gegen die herrschende Ordnung des Vaters, die jedoch erst zum Ausbruch kommt, als Weed auf dem Spielfeld erscheint. Primär dreht sich der Roman um die knospende Liebe zwischen den beiden Jugendlichen. Die leicht phantastische Fähigkeit, die Weed im Laufe des Romans enthült, stört hier keineswegs, jedoch wirkt die zusätzliche Person gegen Schluss des Romans als etwas gezwungen eingebaut. Auch die Motivation des Vaters - ohne jetzt zu viel zu verraten - scheint mir etwas übertrieben. Nachdem das Buch das erste Drittel leicht und säuselnd vor sich hin funktioniert, beginnt es ab dem zweiten Drittel mehr an Fahrt aufzunehmen. Eine Art Spannungsbogen existiert jedoch nur am Ende des Romans. Jedoch wird niemand Schwierigkeiten haben, auch sonst der Handlung zu folgen, denn dick ist das Buch ja nicht.
Eine leichte Liebesgeschichte für 13- bis 14-jährige Mädchen mit etwas zu konstruierter Spannungsthematik.
Meine Bewertung; 5,5 von 10 Punkten