Reihe: Gaugamela-Trilogie, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Alfred Kruse |
"Die ›Event Horizon‹ liegt zur Wartung im Neptun-Orbit. Ein gefährlicher Meteoritenschauer stört die beschauliche Ruhe des Etappendaseins. In einem halsbrecherischern Manöver gelingt es Commander Frank Norton und seiner Crew, die navigationsunfähige ›Event Horizon‹ aus der Gefahrenzone zu bringen. Dann erst stellt sich heraus, was den Meteoritenhagel ausgelöst hat: eine überschnelle Warp-Sonde der Sineser, die ins Sonnensystem eindringt und auf der Höhe des Iupiters einen Annihilator zur Explosion bringt. Der Planet wird destabilisiert und droht erdwärts zu stürzen. Die Enthymesis wird in Marsch gesetzt, um die Drift des Iupiters zu beeinflussen. Es beginnt ein verzweifelter Kampf gegen die Zeit. Der dichte Vorbeizug des Iupiter droht den Mond zu zermalmen und die Erde zu zerstören. Und in dieser Situation ist Jennifer plötzlich verschwunden ..."
Soweit die Inhaltsbeschreibung auf Matthias Falkes Homepage. Neugierig geworden durch die überraschend guten Stories aus "Harey", dachte ich mir, ich lese einfach einmal ein anderes Buch von ihm. Und wurde positiv enttäuscht.
"Die Planetenschleuder", der erste Band der Gaugamela-Trilogie, liest sich anders als der durchschnittliche zeitgenössische SF-Roman. Langsam, fast schon behäbig lässt der Autor die Ereignisse ablaufen. Ganz anders als die doch mehr durch schnelle Schnitte geprägten Romane, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Durch diese Langsamkeit gelingt es Matthias Falke auch, die tatsächliche Dauer eines unterlichtschnellen Fluges vom Neptun zur Erde und die Nervosität der Enthymesis-Besatzung auf dieser Reise darzustellen. Das dies tatsächlich Stilmittel ist, erkennt man bei der deutlich schnelleren Beschreibung der Ereignisse auf der Erde. Hier überschlagen sich die Ergebnisse fast, kein Vergleich mehr zur behäbigen Beschreibung des Raumflugs.
Mit den Charakteren bin ich bei diesem ersten Band, den ich von den Enthymesis-Geschichten gelesen habe, nicht so ganz warm geworden. Die Führungsqualitäten von Frank Norton kommen nicht wirklich rüber, Jennifer Ash und Jill Lambert, die Pilotinnen, bleiben ziemlich blass, obwohl sie doch einige gute Szenen haben. Und Reynolds ist der klassische Geniale Wissenschaftler, ein echter Archetyp. Dies tut dem Lesevergnügen allerdings nur wenig Abbruch, es bleibt abzuwarten, wie sich die Protagonisten in den nächsten Romanen entwickeln.
Insgesamt ein interessantes Buch, das man jedem SF-Fan empfehlen kann.