Titel: Die Nachtschwärmer Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Seit Jahrhunderten verteilen jeden Abend die Nachtschwärmer ihre Fahrscheine für die Reise in das Land der Träume. Kinder und Erwachsene erhalten je einen Hin- und einen Rückfahrschein, die der Fährmann über den Zaubersee streng und gewissenhaft kontrolliert. Nie würde er jemanden ohne einen gültigen Fahrschein transportieren. Eines Tages jedoch tauchen die Schatten auf und versuchen, den Menschen das in ihren Augen unnütze Träumen unmöglich zu machen. Immer schneller lassen sie die Zeit in der Nacht vergehen, immer weniger Zeit haben im Gegenzug die Nachtschwärmer, ihre Fahrkarten zu verteilen und die Menschen auf ihren Weg ins Land der Träume zu bringen:
Eines Tages passiert das fatale - einer der Nachtschwärmer verliert auf seinem Weg durch die Schlafzimmer der Menschen einen Fahrschein. Sogleich taucht ein Schatten auf und ergreift ihn. Da passiert das unvermutete...
"Die Nachtschwärmer" ist nicht nur ein Buch für Kinder. Mit der hintergründigen Geschicht,e über die immer weniger zur Verfügung stehende Zeit, sich zu erholen und zu träumen (seien es Tag- oder Nachtträume), identifizieren sich mit Sicherheit auch viele Erwachsene. Das das Träumen zu einem essentiellen Teil des menschlichen Daseins gehört, das am Tag erlebte nachts in seinem Kopf zu verarbeiten, ist weithin bekannt. Nur ignoriert man dies in der heutigen Zeit immer mehr, sei es durch den Druck, auch Abends produktiv für sein Gehalt zu arbeiten oder nach der Arbeit bei Partys die Nacht zum Tag zu machen. Der Schlaf wird nur noch als lästiges Muss betrachtet, ohne zu erkennen, das guter Schlaf extrem wichtig für Zufriedenheit und Gesundheit ist.
Mit strahlenden Farben weiss Andreas Gaertner seine Zuseher vollends an die faszinierende Geschichte von Talleur zu binden. Zwar werden Kinder ab 6 Jahren - ab diesem Alter ist das Buch vom Verlag empfohlen - allein aufgrund der Komplexität der Erzählung Schwierigkeiten mit dem Verständnis haben, jedoch kann ich mir das Buch gut für etwas ältere Kinder der Zweiten oder Dritten Klasse vorstellen. Hier wird dann sicher auch die Sinnhaftigkeit des Buches mehr gewürdigt.
Ein wunderbar gezeichnetes Buch mit einer tiefgründigen Geschichte, die nicht nur Kinder berühren wird.